Der Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt spitzt sich zu. Während der Pflegebedarf wächst, bleibt das Personal knapp. Fachkräfte aus Indien sollen helfen – auch in Halle.
Mit der Integration von 16 Auszubildenden aus Indien plant die Universitätsmedizin Halle dem zunehmenden Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken. Die Auszubildenden befinden sich im ersten und zweiten Jahr der generalistischen Pflegeausbildung. Bisher verlaufe die Ausbildung erfolgreich, teilte die Pressestelle mit.
Nach Abschluss der Ausbildung sollen die Fachkräfte als Pflegefachpersonen in unbefristete Arbeitsverhältnisse übernommen werden. Dabei könnten sie sich in der Folge weiter beruflich entwickeln, hieß es.
Um die Integration der Auszubildenden zu erleichtern, würden Sprachkurse bis zum B2-Niveau angeboten sowie Mentoren, die auf kulturelle Unterschiede vorbereitet seien, um die Auszubildenden im Arbeitsalltag zu unterstützen.
Wachsende Personallücke
In Sachsen-Anhalt bleibt der Fachkräftemangel in der Pflege auch 2024 ein Problem: So waren 1.300 offene Stellen in Pflegeberufen gemeldet, wie aus einer Analyse der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Die Lücke zwischen Bedarf und Personalangebot wächst, besonders bei qualifizierten Fachkräften wie Pflegefachpersonen.
Die amtliche Pflegestatistik für Sachsen-Anhalt zeigt, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2021 auf über 166.000 gestiegen ist – ein Zuwachs von etwa 50 Prozent seit 2017. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Pflegekräfte nur um etwa 16 Prozent gestiegen.
Internationale Fachkräfte helfen
Das Bundesland setzt auch verstärkt auf Auszubildende aus Lateinamerika, um den wachsenden Bedarf an Pflegekräften zu decken. So haben beispielsweise seit 2020 etwa 14 Menschen aus El Salvador erfolgreich ihre Ausbildung zur Pflegekraft am Senioren- und Pflegezentrum Am Lerchenberg in Wittenberg abgeschlossen.