Ramsan Kadyrow behauptete stolz, sein Cybertruck sei ein Geschenk von Elon Musk. Nun hat Putins Vertrauter eingeräumt: Das war gelogen und der Truck taugt nichts.
Das Auto war echt, die Geschichte dahinter nicht. Im August prahlte der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow mit einem Tesla Cybertruck. Und damit nicht genug: Kadyrow behauptete, dass Tesla-Chef Elon Musk ihm das Auto höchstselbst überlassen habe. Zu allem Überfluss wurde auf dem Auto ein Maschinengewehr montiert („Putins Bluthund“ Kadyrow posiert mit Teslas Cybertruck). Nun gab Kadyrow laut russischen Medien offen zu: Die Geschichte war – zumindest in Teilen – als „Scherz“ gemeint.
Die russische Internetzeitung „Meduza“ berichtet, das Meiste sei gelogen gewesen. Bei einer Fragerunde habe Kadyrow gesagt: „Ich interessiere mich für Elon Musk selbst – ich mag seinen Charakter, seinen Lebensstil, die Art, wie er sich verhält, und seine Weltanschauung. Ich scherze gerne mit ihm in den sozialen Medien. Er hat mir das Auto nicht geschenkt, es war nicht meins. Ich habe mir diesen Witz ausgedacht und ihn weitergeführt.“
Elon Musk dementierte Auslieferung
Kadyrows Ansage damals: Der kraftvolle Cybertruck sei ein „sehr praktisches Auto“ und werde „für unsere Kämpfer von großem Nutzen sein“. Damit spielte der diktatorische Machthaber auf einen möglichen Einsatz in der Ukraine an, wo er Seite an Seite mit Russland die Invasion vorantreibt.
Musk dementierte harsch und schrieb an einen X-Nutzer, der ihn mit Kadyrows Behauptungen konfrontierte: „Bist du wirklich so zurückgeblieben, dass du glaubst, ich hätte einem russischen General einen Cybertruck geschenkt? Das ist erstaunlich.“
Doch Kadyrow sponn seine Geschichte weiter. Erst warf er Musk Mitte September die Abschaltung seines Trucks vor (der stern berichtete), kurz darauf präsentierte er noch mehr mit Waffen bestückte Tesla-Trucks. Klar war, dass Kadyrow es über Umwege offenbar geschafft hatte, irgendwie an die Fahrzeuge zu gelangen, die er aufgrund scharfer Sanktionen eigentlich gar nicht hätte zeigen können. Das vermittelte den Eindruck, Kadyrow wollte damit die westliche Welt vorführen und offen präsentieren, dass politische Strafen keinerlei Wirkung hätten. Woher er den Cybertruck letztlich hatte, ließ Kadyrow offen.
Tesla-Cybertruck im Kampfeinsatz „nutzlos“
Einen Test für den Kampfeinsatz scheint es aber tatsächlich gegeben zu haben. Denn zur Eignung des E-Trucks hat Kadyrow offenbar eine Meinung. Er sagte: „Wir schickten einen Cybertruck an die Front und montierten ein Maschinengewehr darauf, aber er erwies sich im Kampf als nutzlos. […] Wenn wir Elon Musk in irgendeiner Weise beleidigt haben, entschuldigen wir uns.“