Die Täter nutzen gefährliche Sprengstoffe und richten hohen Sachschaden in Bankfilialen an. Um Geldautomatensprengern auf die Spur zu kommen, waren Einsatzkräfte zwei Nächte lang unterwegs.
Im Einsatz gegen Geldautomatensprengungen hat die Polizei in den beiden vergangenen Nächten bundesweit mehr als 4000 Fahrzeuge kontrolliert. Zwölf Personen wurden festgenommen, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen mitteilte, das den Einsatz koordinierte. Gegen die Personen lagen demnach Haftbefehle etwa wegen Einbruchs oder illegalen Aufenthalts vor. Die Beamten fertigten außerdem 84 Strafanzeigen und leiteten 56 Ermittlungsverfahren ein. Mutmaßliche Geldautomatensprenger wurden nicht gefunden, wie eine LKA-Sprecherin sagte.
Sieben Bundesländer beteiligt
Neben Einsatzkräften aus Niedersachsen beteiligten sich die Bundespolizei sowie Polizeien der Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Saarland. Bei den Kontrollen entlang der deutsch-niederländischen Grenze arbeiteten die Einsatzkräfte eng mit den niederländischen Behörden zusammen.
Die Zahl der Geldautomatensprengungen ist bundesweit und in vielen Bundesländern zurückgegangen. Eine generelle Entwarnung könne es aber nicht geben, so das Landeskriminalamt. Denn die Täter nutzten gefährliche Sprengstoffe und richteten hohen Sachschaden in Bankfilialen an. „Jede Sprengung ist eine zu viel“, sagte Niedersachsens Innenministerin, Daniela Behrens (SPD) laut Mitteilung. Sie verwies darauf, dass Polizei und Bankenwirtschaft seit Jahren gemeinsam an der Erhöhung der Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen arbeiten, um Geldautomatensprengungen zu verhindern. Seit dem Jahr 2022 gibt es im Landeskriminalamt Niedersachsen eine spezielle Arbeitsgruppe, die sich auf verschiedenen Ebenen mit der Bekämpfung von Geldautomatensprengungen beschäftigt.