Bei einem Mord auf offener Straße stirbt der Boss des Versicherungskonzerns UnitedHealthcare. Inzwischen tauchen erste Hinweise zu einem möglichen Motiv des Täters auf.
Nach den tödlichen Schüssen auf den Chef des US-Konzerns UnitedHealthcare in New York läuft die Fahndung nach dem Täter auf Hochtouren. Wie die „New York Times“ (NYT) berichtete, seien am Tatort Patronenhülsen mit der Aufschrift „delay“ und „deny“ gefunden worden – Begriffe, die von Versicherungsgesellschaften oft verwendet werden, um Ansprüche von Versicherten abzulehnen (zu spät/abgelehnt).
Die Information könnte Hinweise auf die Motive für die Ermordung von UnitedHealthcare-Chef Brian Thompson geben, der am Mittwoch vor einem Hotel im Zentrum von Manhattan erschossen wurde. Seitens der Polizei gab es zu dem Bericht der NYT zunächst keine Bestätigung.
Wohl „vorsätzlicher, organisierter und gezielter Angriff“ auf UnitedHealthcare-Chef
Videoaufnahmen von Überwachungskameras zeigen Thompson auf dem Bürgersteig vor dem Hilton-Hotel im Bezirk Midtown, als sich ein Mann mit Kapuzen-Sweatshirt von hinten nähert und mit einer Pistole auf ihn schießt. Auf der Flucht nutzte der Täter ein Elektrofahrrad.
„Alles deutet zum jetzigen Zeitpunkt darauf hin, dass das ein vorsätzlicher, organisierter und gezielter Angriff war“, hatte der Chefinspektor der New Yorker Polizei (NYPD), Joseph Kenny, gesagt.
UnitedHealthcare ist einer der größten Krankenversicherer der USA, hat 440.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 371 Milliarden Dollar (353 Milliarden Euro). Thompson arbeitete seit 20 Jahren für den Konzern und stand seit 2021 an der Spitze von UnitedHealthcare.