Kriminalität: Nach Flucht vor Kontrolle – Mutmaßlicher Dealer vor Gericht

Polizisten wollen einen Autofahrer kontrollieren, aber der Mann gibt Gas. Einen Führerschein kann der 36-Jährige nicht vorweisen, aber dafür werden illegale Substanzen bei ihm festgestellt.

Nach einer rasanten Flucht vor der Polizei steht ein mutmaßlicher Drogendealer vor dem Berliner Landgericht. Der 36-Jährige soll laut Anklage unter Einfluss von Kokain, ohne Führerschein und mit Rauschgift im Auto unterwegs gewesen sein. Die Verteidigerin kündigte zu Prozessbeginn ein weitgehendes Geständnis ihres Mandanten zu einem späteren Zeitpunkt an.

Der 36-Jährige saß am 23. Juli am Steuer eines Mietfahrzeugs. Weil er mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren und eine Busspur genutzt haben soll, wollten Polizeibeamte den Fahrer kontrollieren. Er aber habe Gas gegeben und habe auf bis zu 90 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Beinahe hätte er in Berlin-Schöneberg einen Radfahrer erfasst, heißt es in der Anklage. 

Verdacht auf bewaffneten Drogenhandel

Ein Polizeibeamter sagte als erster Zeuge im Prozess, er und zwei Kollegen hätten den Verdächtigen mit Blaulicht und Martinshorn verfolgt. „Dann bog er ab, sprang aus dem Auto und flüchtete zu Fuß.“ Dabei habe der Mann mehrere Gegenstände weggeworfen. Laut Anklage handelte es sich um Handys und eine Kunststoffverpackung mit rund elf Gramm Kokain. In der Jacke des Verdächtigen sei ein Messer gefunden worden, bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung auch eine scharfe Faustfeuerwaffe.

Die Staatsanwaltschaft legt dem 36-Jährigen unter anderem bewaffneten Drogenhandel, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Gefährdung des Straßenverkehrs zur Last. Derzeit befindet sich der Angeklagte wegen eines anderen Verfahrens in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 19. Dezember fortgesetzt.