Geldverschwendung?: Steuerzahlerbund: Unnötige Praktikumsprämie aufgeben

Die bisher nur schwach nachgefragte Prämie für Schüler, die ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb absolvieren, ruft den Bund der Steuerzahler auf den Plan. Er schlägt einen radikalen Schritt vor.

Die neue Praktikumsprämie im Handwerk sollte aus Sicht des Steuerzahlerbundes wegen geringer Nachfrage und wachsender Sparzwänge der öffentlichen Haushalte gleich wieder abgeschafft werden. „Es ist eines dieser Programme, die wenig bringen, aber viel Verwaltungsaufwand bedeuten“, erklärte der Landesgeschäftsführer der Vereinigung, Sascha Mummenhoff. 

Das Programm kann seit Sommer genutzt werden. Schüler in MV ab Klasse acht, die in einem Handwerksbetrieb ein Praktikum machen, können dafür pro Woche 120 Euro bekommen. Maximal gibt es 360 Euro. Bis Mitte November nutzten nach Angaben der Landesregierung 241 Praktikanten – davon 187 Jungs und 54 Mädchen – die Praktikumsprämie. Von den 220.000 Euro für das laufende Jahr wurden demnach bis zum 13. November nur rund 27.000 Euro angefordert.

„Handwerker können Praktikum von sich aus vergüten“

Die geringen Abrufzahlen zeigen nach Meinung von Mummenhoff, dass die Prämie von den Handwerksbetrieben nicht angenommen wird. „Die könnten, wenn sie das wollen, ohnehin von sich aus ein Praktikum vergüten“, meinte der Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler in Mecklenburg-Vorpommern. 

Die Landesregierung will den Erfolg der Praktikumsprämie erst nach zwei Jahren überprüfen. Dann soll über die weitere Zukunft des Programms entschieden werden, das der besseren Berufsorientierung dienen soll.