Im Norden von Rheinland-Pfalz will eine Stadt ihr Schwimmbad verkaufen – für einen Euro. Doch Sparfüchse sollten sich nicht zu früh freuen. Was steckt dahinter?
Wer schon immer mal ein eigenes Schwimmbad besitzen wollte, könnte bei einem Angebot einer Stadt im Norden von Rheinland-Pfalz hellhörig werden: Mülheim-Kärlich will sein Schwimmbad Tauris für einen Euro verkaufen.
Der Sanierungsbedarf des seit über einem Jahr geschlossenen Freizeitbades sei sehr groß, teilte der Stadtbürgermeister Gerd Harner mit. Vor allem im technischen Bereich sei das der Fall. Hinzu komme die „negative Ertragslast“ aus den vergangenen Jahren, sagte er.
Wo ist der Haken?
In einem von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten sei der Wert der Immobilie daher mit einem Euro bewertet worden, schreibt Harner. „Aus dem Grund hat man sich dazu entschlossen die Immobilie des Freizeitbades für 1,– € abzugeben.“
Doch Schnäppchenjäger sollten sich nicht zu früh freuen: Zwar solle die Immobilie so günstig abgegeben werden, nicht aber das dazugehörige Grundstück. Hier soll die Übertragung an einen eventuellen Investor über einen Erbbaupachtvertrag geregelt werden.
Voraussetzungen für Investor
Der Stadtrat habe daher beschlossen, ein EU-weites Ausschreibungsverfahren durchzuführen, hieß es. Neben dem Verkauf des Bades für einen Euro und dem Erbbaupachtvertrag für den Grund und Boden solle darin als Mindestvoraussetzung auch die Vorhaltung eines ganzjährig nutzbaren 25-Meter-Beckens mit fünf Bahnen gefordert werden.
Der Stadt sei es sehr wichtig, dass die Bürger auch in der Zukunft eine Möglichkeit hätten, schwimmen zu gehen und zu lernen. „Wir hätten es auch sicher in eigener Regie gemacht“, schrieb Harner. Aber die zu erwartenden Kosten seien für die Stadt zu hoch.