Zum Jahresende decken sich viele Menschen mit Pyrotechnik für Silvester ein. Doch viele Böller sind illegal. Die Polizei spürt die verbotenen Feuerwerkskörper immer wieder auf.
Bundespolizisten haben in Sachsen ein Auto mit 36 Kugelbomben und weiterer illegaler Pyrotechnik gestoppt. Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel vom Donnerstag fiel die explosive Ladung am Montag bei einer Kontrolle an der deutsch-tschechischen Grenze auf. Insgesamt fanden die Beamten drei Kartons mit Pyrotechnik.
Neben den Kugelbomben hatte das Auto fünf illegale Böller und eine große Feuerwerksbatterie der Kategorie F4 mit einer Explosivmasse von mehr als 22 Kilogramm im Kofferraum. Entschärfer der Bundespolizei transportierten die Böller ab. Gegen einen 21-jährigen Mann wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.STERN PAID Weco 20.05
Allein im vergangenen Jahr habe es 223 Strafanzeigen gegeben und seien 870 Kilogramm Böller, Raketen und Tischfeuerwerke im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Waidhaus beschlagnahmt worden. Viele der vermeintlichen Schnäppchen auf tschechischen Märkten seien in Deutschland verboten. Für den Einkauf weniger Kilogramm Feuerwerk drohten in Deutschland mehrere tausend Euro Strafe, erklärten die Ermittler.
Polizei warnt vor illegaler Pyrotechnik aus Tschechien
Es ist nicht das erste Mal kurz vor Jahresende, dass die Polizei Pyrotechnik aufspürt und konfisziert.
Den Fall eines 20 Jahre alten Feuerwerkschmugglers hat die Bundespolizei zum Anlass genommen, gut einen Monat vor Silvester vor dem Kauf verbotener Pyrotechnik in Tschechien zu warnen. Wie die Ermittler Ende November im bayerischen Waidhaus mitteilten, wurde der Mann mit 42 Kilogramm erlaubnispflichtiger Pyrotechnik im Kofferraum erwischt. Gegen ihn läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
Die Beamten stellten die explosive Fracht sicher. In neun weiteren Fällen seien am selben Tag weitere 18 Kilogramm erlaubnispflichtiger Pyrotechnik in dem Grenzraum zwischen Bayern und Tschechien entdeckt und beschlagnahmt worden. Auch in diesen Fällen bekamen die Käufer der tschechischen Feuerwerkskörper Strafanzeigen.
Anfang November beschlagnahmten Ermittler zudem in einer Lagerhalle im niedersächsischen Hüven tausende illegal gelagerte Profifeuerwerkskörper. Die in Kartons verpackte Pyrotechnik sei ungesichert aufbewahrt worden und habe nach ersten Schätzungen wohl einen Verkaufswert in Millionenhöhe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Lingen und Osnabrück mit. Es handle sich offenbar um ein Depot illegaler Pyrotechnikhändler, die Ermittlungen dauerten derzeit an.
Aufmerksam wurde die Polizei durch eine Verkehrskontrolle, als sie ein Fahrzeug mit 30 Kartons professioneller Pyrotechnik kontrollierten. Bei den Nachforschungen ergaben sich Hinweise auf die Lagerhalle in Hüven. Die mutmaßlich für den illegalen Weiterverkauf vorgesehenen Feuerwerkskörper würden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen vernichtet. Die Ermittlungen zu Herkunft und Händlern liefen.