Der Wald in Thüringen ist seit Jahren ein Dauerpatient. Doch nun gibt es einen Hoffnungsschimmer. Das hat vor allem einen Grund.
Weniger Schadholz, kaum Schäden wegen Trockenheit: Die vielen Niederschläge dieses Jahr haben den Wäldern in Thüringen eine Verschnaufpause verschafft. Ihr Zustand bleibt aber kritisch, wie aus dem diesjährigen Waldzustandsbericht hervorgeht. Demnach sind 19 Prozent der Bäume im Freistaat gesund und damit ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr.
Weniger Schadholz
Die Schadholzmenge werde zudem voraussichtlich deutlich unter den sechs Millionen Festmetern des Jahres 2023 liegen. „Die Situation hat sich verbessert, aber die Gefahr durch den Borkenkäfer ist weiter groß“, sagte die geschäftsführende Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke). Die Wintermonate seien entscheidend, um befallene Bäume schnell aus dem Wald zu holen. Hilfreich wäre ihr zufolge auch viel Niederschlag bis zum Frühjahr.
Der Anteil deutlich geschädigter Bäume sei von 53 auf 48 Prozent gesunken, hieß es in dem Bericht. Durch die vielen Niederschläge in diesem Jahr habe es kaum nennenswerte Schäden wegen Trockenheit gegeben. Zudem sagte Karawanskij: „Von den 127.000 Hektar Schadfläche wächst bereits ein Großteil durch Naturverjüngung langsam nach und beim Rest schreitet die aktive Wiederaufforstung voran.“
Fichten geht es etwas besser, Eichen schlechter
Den größten Anteil in den Thüringer Wäldern hat dem Bericht zufolge nach wie vor die Fichte mit knapp 30 Prozent. Ihr Anteil an den Waldbäumen nehme aber weiter ab. Im Jahr 2024 galten 27 Prozent der Fichtenflächen als gesund – vor allem älteren Bäumen geht es demnach schlecht. Der Anteil stark geschädigter Bäume sank im Jahresvergleich leicht.
Auch der Zustand von Buchen und Kiefern habe sich etwas verbessert, hieß es. Bei Eichen habe aber der Spätfrost im April für erhebliche Schäden gesorgt – nur noch knapp sieben Prozent der Flächen mit Eichen seien gesund. Hingegen gelten knapp 80 Prozent der Flächen als stark geschädigt.
Banger Blick auf das Wetter
„Mit Blick auf das Jahr 2025 wird die Witterung erneut eine bedeutende Rolle spielen“, sagte Corinna Geißler von der Landesforstanstalt. Der Verlauf von Temperatur und Niederschlag beeinflusse maßgeblich die Entwicklung von Schadinsekten. Aber auch die Abwehrkräfte der Waldbäume hingen eng mit dem Witterungsverlauf zusammen.