Seit Jahren gibt es Streit um ein Projekt der linken Szene in Berlin. Immer wieder muss die Justiz entscheiden. Nun ist es erneut soweit.
Das Landgericht Berlin will am Mittwoch (12.00 Uhr) über eine Räumungsklage gegen das linksalternative Wohnprojekt „Köpi 137“ in Berlin-Mitte entscheiden. Die Eigentümerfirma hat den Bewohnern des großen Altbaus an der Grenze zu Kreuzberg im vergangenen Jahr gekündigt. Sie begründete dies mit einer akuten Einsturzgefahr und argumentierte, der Verein habe die Erhaltungspflicht verletzt. Die Bewohner bestreiten beide Punkte und weigern sich, auszuziehen. Darum kam es zum Prozess.
Das Haus, das von außen heruntergekommen wirkt, war kurz nach dem Mauerfall besetzt worden, die Bewohner erhielten dann aber Mietverträge. Der derzeitige Vertrag ist mit einem linksalternativen Verein abgeschlossen und gilt bis 2037. Ein Nachbargrundstück mit bewohnten alten Wohnwagen und Bauwagen, die zum Teil zur „Köpi 137“ gehörten, war im Herbst 2021 mit Hilfe der Polizei geräumt worden.