Tradition: Märchenzeit in Thüringer Theatern

Der Theaterbesuch gehört für viele Menschen in der Vorweihnachtszeit dazu. Die Weihnachtsmärchen schauen sich auch diejenigen an, deren Kindheit längst zurückliegt.

Theaterränge voller Kinder, die mit leuchtenden Augen auf „Hänsel und Gretel“, „Die Weihnachtsgans Auguste“ oder den „Teufel mit den drei goldenen Haaren“ schauen: Die Adventszeit ist an Thüringens Theatern die Zeit der Weihnachtsmärchen. Ob als Schauspiel, Ballett oder Oper – alle Häuser haben Klassiker aus Grimms Märchen oder andere zeitlose Geschichten auf dem Spielplan. 

Für die Häuser sind die Aufführungen nach eigener Einschätzung eine Gelegenheit, den Kreis ihres klassischen Publikums zu erweitern – und Kinder an die Kunstform Theater heranzuführen. Das Publikum sei in der Weihnachtszeit viel gemischter als sonst, sagte etwa Susanne Streicher, Sprecherin des Theaters Altenburg-Gera, auf Anfrage. 

Es kämen viele Familien und Menschen, die sonst nicht oder nicht oft ins Theater gingen. Dies beobachten auch die Häuser in Weimar, Nordhausen und Jena.

Märchen öffnen für Kinder Tür zum Theater 

Für Kinder sei das Weihnachtsstück auf der Bühne oftmals der erste Kontakt mit Theater überhaupt, heißt es aus den Häusern. Sie bieten deshalb auch Aufführungstermine eigens für Schulklassen und Kindergartengruppen an. 

Am Theater Nordhausen wiederum wirken Kinder und Jugendliche auch selbst mit. Im Singspiel „Der Stern von Bethlehem“ von Intendant Daniel Klajner spielen Profikünstler und Laiendarsteller gemeinsam die biblische Weihnachtsgeschichte, aufgeführt wird das Singspiel in einer Kirche in Nordhausen.

Weihnachtsmärchen zahlen sich nach Angaben der Sprecherinnen auch in der Besucherstatistik der Theater aus. Im Dezember sind die Häuser demnach besonders gut besucht, die Tickets für Weihnachtsstücke meist rasch vergriffen.