Die von den Nazis errichtete Kongresshalle in Nürnberg soll zum Kulturort werden. Die Kosten sind bereits vor Beginn deutlich gestiegen. Von der Baustelle kommen dagegen gute Nachrichten.
Die Bauarbeiten für eine Ersatzspielstätte des Nürnberger Staatstheaters an der von den Nazis erbauten Kongresshalle beginnen früher als geplant. Der offizielle Spatenstich soll am 13. Dezember sein, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Dazu werde auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet. Zuvor hatten die „Nürnberger Nachrichten“ berichtet.
Das historische Opernhaus in der Innenstadt ist marode und darf deshalb bald nicht mehr betrieben werden. Während der jahrelangen Sanierung sollen Ballett und Oper deshalb eine Spielstätte im Innenhof des denkmalgeschützten Monumentalbaus auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände bekommen.
Umzug für 2028 geplant
Der Entwurf des Architekturbüros LRO GmbH und Co. KG aus Stuttgart sieht einen begrünten Kubus vor, der durch große Glasflächen die Sicht auf die Kongresshalle freigibt und deren Geschichte somit bewusst einbezieht. Den ursprünglichen Plänen zufolge sollten die Bauarbeiten im Laufe des kommenden Jahres starten. Ein Umzug des Staatstheaters ist für 2028 geplant.
85,5 Millionen Euro soll allein die neue Spielstätte kosten. In der Kongresshalle sollen außerdem auf mehr als 7.000 Quadratmetern Ateliers und Veranstaltungsräume für die freie Kunst- und Kulturszene entstehen. Das Staatstheater wird dort vorübergehend ebenfalls Platz für Büros, Werkstätten und Proberäume für die Oper und das Ballett bekommen. Für das ganze Projekt sind rund 296 Millionen Euro veranschlagt, ursprünglich waren es rund 211 Millionen.
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