Mit dem Rödelheim Hartreim Projekt wurde er vor rund 30 Jahren bekannt, nun verabschiedet sich Rapper Moses Pelham von seinen Fans. Aber warum genau jetzt?
Abschied einer Deutschrap-Legende: Mit einem emotionalen und energiegeladenen Konzert hat Moses Pelham seine letzte Tour in Frankfurt gestartet. Bei der fast zweieinhalbstündigen Show wurde noch einmal ein Querschnitt seiner langen Karriere geboten, wofür er von den Fans enthusiastisch gefeiert wurde.
Songs aus rund 30 Jahren
Zu hören gab es frühe Songs aus den 1990er Jahren wie „Höha, schnella, weita“ oder „Keine ist“ von seiner einstigen Band Rödelheim Hartreim Projekt, aber auch von seinem finalen Album „Letzte Worte“, das erst im Januar 2025 erscheinen wird. Und natürlich zahlreiche Stücke aus all den Jahren dazwischen wie „Ein schöner Tag“ (2004) oder „Für die Ewigkeit“ (2012). Das große Finale bildete das eindringliche „Alles verschwimmt“. Musikalisch unterstützt wurde Pelham auf der Bühne nicht nur von einer vielseitigen Band, sondern auch von dem großartigen Frankfurter Rapper Ca3sar
„Das Ganze in Würde zu Ende bringen.“
„Aus meiner Perspektive wird es das letzte Mal sein, dass wir uns sehen“, hatte der 53-Jährige vorab der Deutschen Presse-Agentur gesagt. „Mir geht es darum, das Ganze ordentlich und in Würde zu Ende zu bringen.“
Die Konzertreise umfasst 15 Termine in sieben Städten. Nach dem Auftakt gibt es allein acht weitere Shows in der Frankfurter Batschkapp, die allesamt ausverkauft sind. Zudem stehen unter anderem Köln, Dresden, Berlin und Stuttgart auf dem Programm. Das allerletzte Konzert ist am 21. Dezember – natürlich in Frankfurt – geplant.
Alle Frankfurter Konzerte ausverkauft
Pelham landete schon als Teenager 1989 mit seiner ersten Solo-Single „Twilight Zone“ in den Charts. Als Teil des 1993 gegründeten Rödelheim Hartreim Projekts schuf er die Blaupause für das, was später Straßenrap genannt wurde – und machte den Frankfurter Stadtteil Rödelheim bundesweit bekannt. Er gründete zudem die „Pelham Power Productions“, kurz „3p“, die etwa Sabrina Setlur, Xavier Naidoo oder Pelhams Band Glashaus produzierten.
Für sein Werk erhielt Pelham mehrere Preise wie den Echo („Produzent des Jahres“) oder den Ehrenpreis der deutschen Schallplattenkritik. Die Karriere ist aber auch begleitet von einem lange andauernden Rechtsstreit mit der Band Kraftwerk. Für einen Setlur-Song hatte Pelham ungefragt einen Zwei-Sekunden-Rhythmus der Elektropop-Pioniere verwendet.
Preisgekrönte Karriere
Warum jetzt gerade der richtige Zeitpunkt für den Abschied sei? „Weil ich physisch und was meine Fähigkeiten betrifft, dazu in der Lage bin. Ich fühle mich absolut auf der Höhe“, sagt er. Klar könne das auch in zwei Jahren noch so sein. „Aber das Ganze ist natürlich getrieben davon, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.“