Ein Lkw fährt in Schlangenlinien über die Autobahnen. Erst nach mehreren Unfällen endet die Fahrt im Gegenverkehr. Stand der Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss?
Ein Lkw-Fahrer hat bei einer Chaosfahrt über mehrere viel befahrene Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei wurden 26 Menschen verletzt, acht davon schwer. Einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr. Bisherigen Erkenntnissen nach waren insgesamt 50 Fahrzeuge an der Unfallserie am Samstagnachmittag beteiligt, die durch den Lkw ausgelöst wurde.
Der Lkw-Fahrer wurde festgenommen. Vor Ort hätten sich erste Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum des 30-Jährigen ergeben, teilte die Polizei mit. Nähere Details wurden nicht genannt. Der Mann sei nach der Festnahme zunächst in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach Abschluss der ärztlichen Untersuchungen solle er vernommen werden, sobald das möglich ist.
Nach der Unfallserie auf der A1 wird der Lkw-Fahrer von der Polizei festgenommen
© Alex Talash
Der Polizei war nach eigenen Angaben gegen 16.25 Uhr ein Lkw mit polnischem Kennzeichen gemeldet worden, der in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A46 im Bereich Neuss unterwegs war. Zwar habe die Autobahnpolizei den Lastwagen lokalisieren können. Der Fahrer habe aber Anhaltezeichen missachtet und sei weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien über die A 46 in den Raum Wuppertal und dann auf die A1 gefahren.
Fahrt endet auf der A1 im Gegenverkehr
Dort endete die Chaosfahrt des Lkw schließlich. Zwischen Volmarstein und Hagen-West geriet der Lastwagen in den Gegenverkehr und kam nach Kollisionen mit anderen Fahrzeugen quer zur Fahrbahn zum Stehen. Beamte nahmen den Fahrer an der Unfallstelle fest. Dort zeugten mehrere stark beschädigte Autos von der folgenreichen Unfallserie.
Autofahrer wurden während der Chaosfahrt über den Verkehrsfunk gewarnt und aufgefordert, die Autobahnen schnellstmöglich zu verlassen – konnten aber in vielen Fällen nicht rechtzeitig ausweichen.
Infolge der Unfallserie kam es zu Sperrungen mehrerer Autobahnabschnitte. Am frühen Sonntagmorgen war laut Polizei noch die A1-Strecke in Fahrtrichtung Köln ab Hagen-West sowie in Fahrtrichtung Bremen ab Gevelsberg bis zur Unfallstelle gesperrt. Die Sperrungen dürften demnach bis zum Mittag anhalten. Die Sperrung der A46 zwischen Varresbeck und Wuppertal-Nord wurde dagegen wieder aufgehoben.
Für die weiteren Ermittlungen bittet die Polizei um Hinweise. Auf der Internetseite des LKA NRW wurde ein Hinweisportal für den Einsatz freigeschaltet. Dort können Zeugen Fotos und Videos hochladen oder andere Hinweise hinterlassen.
Sehen Sie oben im Video: In Thailand ist ein Lastwagen in ein Stauende gekracht. Dabei rammte der Lkw mehrere Autos schwer. Insgesamt 17 Personen wurden dabei verletzt.