Die IG Metall macht Ernst: Bei Volkswagen ruft sie zu Arbeitsniederlegungen in mehreren Werken auf. Dies kündigte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger an.
Die IG Metall hat für Montag zu Warnstreiks in allen VW-Werken aufgerufen. „Am Montag werden in allen Werken Warnstreiks beginnen“, teilte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger am Sonntag mit. „Wie lange und wie intensiv diese Auseinandersetzung gehen muss, hat Volkswagen am Verhandlungstisch zu verantworten.“ Weitere Details nannte er nicht.
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Die Friedenspflicht, in der Streiks nicht erlaubt sind, war um Mitternacht ausgelaufen. Die IG Metall hat bereits angekündigt, ab Anfang Dezember zu zeitweisen Arbeitsniederlegungen an allen Standorten aufzurufen, bisher aber keine konkreten Termine genannt.
Flächendeckenden VW-Warnstreik gab es zuletzt 2018
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zu ihrer nächsten Tarifrunde.
Warnstreiks an einzelnen Standorten hatte es bei VW zuletzt in der Haustarifrunde 2021 gegeben. Flächendeckende Aktionen an allen sechs großen Werken in Westdeutschland gab es zuletzt 2018. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich damals mehr als 50.000 Beschäftigte.
Sehen Sie oben im Video: Als Reaktion auf die möglichen Werksschließungen bei Volkswagen gehen immer mehr Mitarbeiter auf die Straße – wie etwa bei Mitternachtsprotesten in Osnabrück.