Bayernweit fehlen in den Städten Wohnungen, die Mieten steigen schier unaufhaltsam. Eine Trendwende rückt in immer weitere Ferne.
Eine Analyse des Immobilienverbands Deutschland Süd lässt Düsteres für den notleidenden Wohnungsbau in Bayern erwarten: Demnach ist die Zahl der Baugenehmigungen im Fünf-Jahres-Vergleich in vier der sieben bayerischen Regierungsbezirke um mehr als die Hälfte eingebrochen. Den stärksten Rückgang in den ersten drei Quartalen verzeichnete demnach Oberfranken mit einem Minus von 57,2 Prozent, gefolgt von Niederbayern (-56,8 Prozent), Unterfranken (-56,3) und der Oberpfalz (-53,2). Vergleichszeitraum war der Schnitt der ersten drei Quartale in den Jahren 2019 bis 2023.
Schwaben mit einem Minus von knapp 19 Prozent am wenigsten schlecht
Nur geringfügig weniger schlecht verlief die Entwicklung demnach in Mittelfranken (-47,6 Prozent), geringer waren die Einbrüche nur in Oberbayern 2024 (-28,5) und Schwaben (-18,8).
Seit Ende 2022 gebe es wegen gestiegener Zinsen und Baukosten in Verbindung mit hohen Anforderungen an Neubauten spürbare Rückgänge der Baugenehmigungszahlen, sagte IVD-Marktforscher Stephan Kippes. „Und dieser Abwärtstrend verschärft sich zunehmend.“ Die Zahlen legen den Schluss nahe, dass eine Trendwende im Wohnungsbau vorerst nicht zu erwarten ist, da mit Ausnahme weniger Schwarzbauten nur die Wohnungen gebaut werden, die auch genehmigt sind.
Rückgänge in 91 von 96 Städten und Landkreisen
Insgesamt 91 der 96 bayerischen Stadt- und Landkreise meldeten demnach in den ersten drei Quartalen niedrigere Genehmigungszahlen als im fünf-Jahres-Schnitt. Die stärksten Einbrüche unter den Städten verzeichneten demnach Bamberg (-92,2 Prozent), Schweinfurt (-82,7), und Coburg (-82,1). Auf Kreisebene waren es Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim (-74,8) und Rottal-Inn (-69,8)