Jobabbau in der Industrie: SPD sieht Arbeitsschutz-Probleme durch Stellenstreichungen

Nordrhein-Westfalens Konjunkturmotor stockt, viele Unternehmen setzen den Rotstift an – mit Thyssenkrupp Steel und Ford auch zwei große. Aber sind die heftigen Kürzungspläne überhaupt rechtens?

Der geplante Stellenabbau in Thyssenkrupps Stahlsparte und beim Autobauer Ford sorgt für rechtliche Bedenken bei der SPD in Nordrhein-Westfalens Landtag. „Ich habe Zweifel, dass der Arbeitsschutz bei dem jetzigen Abbau noch gewährt werden kann“, sagte die SPD-Abgeordnete Lena Teschlade in einer Sondersitzung der Ausschüsse für Wirtschaft und Arbeit im NRW-Landtag. 

Sollten die Vorhaben der beiden Firmen umgesetzt werden, würde die Arbeitsverdichtung zunehmen und „zu viel Arbeit auf zu wenige Köpfe verteilt“, warnte die Sozialdemokratin. Der Arbeitgeber müsse so eine Gefährdungsbeurteilung vorlegen, die wiederum von der zuständigen Behörde geprüft werden müsse. 

Der Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel mit seinem Hauptsitz in Duisburg möchte in den kommenden sechs Jahren die Zahl seiner Arbeitsplätze von derzeit rund 27.000 auf dann nur noch 16.000 reduzieren – 5.000 Jobs sollen gestrichen und 6.000 Jobs verlagert werden, indem ein Geschäftsbereich verkauft wird oder externe Dienstleister die Tätigkeit übernehmen. 

Auch der Autobauer Ford hat ein Sparprogramm verkündet: Er möchte in Köln binnen drei Jahren etwa jeden vierten Arbeitsplatz abbauen. Derzeit hat das Unternehmen in der Domstadt am Rhein rund 12.000 Stellen, von denen 2.900 wegfallen sollen.