Im Dezember: Warum die Deutsche Bahn die Ankunftspläne abschafft

Künftig erteilt die Deutsche Bahn nur noch digital Auskunft über ankommende Züge. Eine Kapitulation vor den miserablen Pünktlichkeitswerten? Nein, meint die Bahn.

Auf der einen Seite gelb, auf der anderen weiß. So präsentieren sich die Fahrplanvitrinen an deutschen Bahnstationen seit Jahrzehnten. Nun steht die weiße Variante vor dem Aus.

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember schafft die Bahntochter DB InfraGo die gedruckten Ankunftspläne in den Bahnhöfen des Landes ab. Insbesondere für Menschen, die andere vom Zug abholen wollen, fällt damit eine unkomplizierte Möglichkeit weg, sich über das richtige Ankunftsgleis zu informieren. 

„Live-Ankunftstafel“ soll Aushangfahrpläne der Bahn ersetzen

Der Ankunftsplan stelle meist eine „überholte Datenlage“ dar, die sich aus den vielen Baustellen im Netz ergebe, teilt das Infrastrukturunternehmen mit; sprich: So wie geplant und gedruckt, fahren viele Züge in der Realität überhaupt nicht mehr. Die gilt bei genauerer Betrachtung zwar auch für die gelben Abfahrtspläne, sie sollen aber (zumindest vorerst) nicht abgeschafft werden. 

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Statt der weißen Ankunftspläne soll ab Dezember vorerst ein QR-Code in den Fahrplanvitrinen hängen. Dieser soll Fahrgäste und Abholende zu einer „Live-Ankunftstafel“ im Internet leiten. Auch über die App „DB Navigator“ lassen sich die aktuellen Ankünfte an den Bahnhöfen mitsamt der Gleisnummer abfragen. Vor allem an größeren Bahnhöfen gibt es vielerorts auch digitale Ankunftstafeln.

Neben einer aktuelleren Information der Kundinnen und Kunden verspricht sich DB InfraGo von dem Schritt auch besseren Umweltschutz durch den Verzicht auf Papier, mehr Platz in den Fahrplanvitrinen für andere Aushänge und möglicherweise sogar mehr Platz auf den Bahnsteigen, wenn Vitrinen komplett abgebaut werden können.

Digitalisierung verändert Fahrplanwesen

Die Abschaffung der Ankunftspläne ist die jüngste einer ganzen Reihe von Umstellungen der Fahrgastinformationen in den vergangenen Jahren. Das gedruckte Kursbuch wurde bereits vor mehr als 15 Jahren eingestellt, zuletzt fielen die gedruckten Wagenstandsanzeiger auf dem Bahnsteig der Digitalisierung zum Opfer.

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Trotz möglicher Nachteile für Reisende oder Abholende habe das Fahrgastrechte-Referat des Eisenbahn-Bundesamtes dem Aus für die Ankunfts-Aushangfahrpläne zugestimmt und dieses „ausdrücklich“ begrüßt, schreibt DB InfraGo in seiner Mitteilung.

Das DB-Tochterunternehmen mit mehr als 60.000 Mitarbeitenden betreibt neben dem Schienennetz der Deutschen Bahn nach eigenen Angaben rund 5400 Bahnstationen in Deutschland. Es soll dabei vor allem dem Gemeinwohl und nicht Renditeinteressen dienen.

Quellen: DB InfraGo (1), DB InfraGo (2)