Beerdigungen werden teurer. Neben höheren Kosten für die Bestattungen muss auch mit tendenziell steigenden Friedhofsgebühren gerechnet werden.
Die Kosten für Bestattungen sind dieses Jahr stark gestiegen. Nach Angaben des Bestatterverbands Hessen sind der höhere Holzpreis und höhere Transportkosten Gründe dafür. Särge seien ein Drittel teurer geworden, sagte der Verbandsvorsitzende Dominik Kracheletz. Wegen höherer Preise für Benzin und Diesel seien auch die Überführungskosten gestiegen. Zudem müssten höhere Stundenlöhne gezahlt werden, um Mitarbeiter zu halten oder neu zu gewinnen.
Auch die Städte haben höhere Kosten für ihre Friedhöfe. In Frankfurt sollen deshalb die Friedhofsgebühren ab Januar um durchschnittlich fünf bis sechs Prozent steigen.
Urnengräber sind Grund für höhere Kosten
Als ein Grund wurde der Trend zu anderen Bestattungsformen wie pflegearmen Urnengräbern angegeben. „Die Folge sind geringere Einnahmen durch Friedhofsgebühren bei gleichzeitig steigenden Kosten für Personal, Energie, Entsorgung“, teilte die Stadt mit. Teurer werde auch die Baumpflege infolge der Klimakrise, zudem stehe die Sanierung von Trauerhallen an.
Auch andere Städte in Hessen sind den Weg gegangen, Darmstadt in diesem Jahr, wie ein Stadtsprecher mitteilte. Die hohe Inflation sei ausschlaggebend gewesen. Auch halte der Trend zur Urnenbestattung an, gleichzeitig würden seltener Familiengräber über Generationen gehalten. „Durch beide Trends müssen Friedhofsmitarbeitende immer mehr leere Grabstätten und Freiflächen pflegen, was wieder steigenden Aufwand und Kosten bedeutet.“
Deutliche Gebührenerhöhung in Fulda
Fulda erhöhte nach Angaben eines Stadtsprechers die Gebühren im Jahr 2022 um 33 bis 245 Prozent je nach Grabart. Zuvor seien die Gebühren zwölf Jahre lang nicht erhöht worden, künftig sei eine Anpassung alle vier bis fünf Jahre geplant.
Ein Tiefwahlgrab für zwei Erdbestattungen und maximal zwei Urnen mit 40 Jahren Nutzungszeit koste nun 3.050 Euro, ein Urnen-Reihengrab für 20 Jahre Ruhezeit 910 Euro. Auch in Fulda steige der Pflegeaufwand unter anderem durch den Trend zu Urnengrabstätten, denn dadurch steige die Zahl der zu pflegenden Freiflächen.
Die Stadt berichtet auch von dem Trend, dass immer mehr Angehörige sich auf eine kostengünstigere Trauerfeier unter freiem Himmel beschränken und die Trauerhallen deshalb weniger ausgelastet sind, sie aber dennoch unterhalten und im Winter auch geheizt werden müssten.