Auch in Spanien sind Wohnungen für viele mittlerweile kaum noch zu bezahlen. Die Demonstranten fordern ein würdevolles Wohnen – und Mietsenkungen um 50 Prozent.
Zehntausende Menschen haben in der spanischen Mittelmeermetropole Barcelona am Abend für bezahlbare Wohnungen protestiert. Die Polizei sprach von etwa 22.000 Teilnehmern, die Veranstalter sogar von 170.000, wie die spanische Nachrichtenagentur Europapress berichtet.
Die Demonstranten forderten unter anderem, dass die Mieten um die Hälfte gesenkt werden, wie die Zeitung „El País“ und anderen Medien berichten. Zudem wollen sie erreichen, dass leerstehende Wohnungen und Touristenunterkünfte wieder den Einwohnern der Hauptstadt der Region Katalonien im Nordosten Spaniens zur Verfügung stehen und Mietverträge unbefristet gelten.
„Es reicht jetzt damit, dass wir die Hälfte unseres Gehalts für Mieten ausgeben und jedes Mal, wenn ein Vertrag ausläuft, unsere Sachen aufs Neue packen müssen“, zitierte „El País“ Carme Arcarazo, die Sprecherin des Mieterverbands Sindicatos de Inquilinos. Auch verschiedene Parteien und Gewerkschaften nahmen an der Demonstration aus Solidarität teil.
Laut „El País“ verschärfen in Barcelona neben vielen Touristenunterkünften auch Immobilienkäufe ausländischer Investoren, die damit zeitgleich Visa erhalten, zusätzlich die Lage auf dem angespannten Wohnungsmarkt. Auch in anderen Städten Spaniens und auf den Inseln gibt es immer wieder Proteste gegen zu hohe Mieten sowie die Folgen des Massentourismus für den Wohnungsmarkt.