Schuldnerberater zu Black Friday: „Das gute Gefühl kann ganz schnell in einem Alptraum enden“

Vor Weihnachten wirkt es, als ob Kaufhäuser ihre Waren an Tagen wie dem Black Friday geradezu verschleudern. Ein Experte mahnt bei solchen Angeboten zu großer Vorsicht.

Weihnachten Black Friday Schuldnerberater IV Teaser

In einem Monat ist Weihnachten. Die kommenden Wochen sollen besinnlich sein, oft sind sie aber stressig und von Konsum geprägt. Wie nehmen Sie diese Zeit als Schuldnerberater wahr?
Auch für mich ist diese Zeit sehr stressig. Viele Schuldner und Schuldnerinnen bekommen zum Jahresende wieder vermehrt Schreiben ihrer Gläubiger. Das hat rechtliche Gründe wie Verjährungen und so weiter. Aber natürlich wissen die Gläubiger auch, dass in dieser Zeit einige ihrer Schuldner über mehr Geld verfügen. Zum Beispiel durch Sonderzahlungen der Arbeitgeber. Es nehmen also auch die Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wie Kontopfändungen zu. Dann kommen wieder die Schuldnerberatungen ins Spiel, weil in diesen Fällen entsprechende Papiere für die kontoführende Bank ausgestellt werden müssen.

Vor Weihnachten scheint es so, als ob Kaufhäuser, Elektromärkte und Geschäfte aller Art ihre Waren geradezu verschleudern würden. Überall purzeln die Prozente, immer wieder gibt es Deals wie den Black Friday. Wie bewerten Sie als Schuldnerberater solche Weihnachts-Angebote?
Natürlich kritisch. Ich kann nur zur größtmöglichen Vorsicht raten. Nur weil etwas günstiger ist, benötige ich es nicht unbedingt! Sachen, die tatsächlich gebraucht werden, dann gerne, aber bitte im überschaubaren Maße und nach Möglichkeit mit einer Einmalzahlung.

Das böse Erwachen kommt dann im Frühjahr

Um alle seine Lieben zu beschenken, reicht das eigene Budget oft nicht aus. Eine Möglichkeit, trotzdem jedem ein Präsent zu machen, ist zum Beispiel die Zahlungsmethode „Buy now, pay later“. Ist dies aus Ihrer Sicht eine gute Lösung?
Die ganz große Gefahr sind auch in dieser Zeit die Angebote „Buy now, pay later“. Die Gründe sind wie immer, dass man leicht den Überblick verliert. Auch gerade, weil die Ratenzahlungen einige Monate später beginnen. Die Verlockung ist riesengroß, sich ungeschützt alle Wünsche zu erfüllen.

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Wie sollten sich Verbraucher denn am besten verhalten?
Unser Rat bleiben sich wachsam, ruhig und denken sie daran, dass die schöne Adventszeit, das eventuell gute Gefühl für „alle“ diesmal auch Geschenke zu haben, ganz schnell in einem Alptraum enden kann. Das böse Erwachen kommt dann im Frühjahr, mit Kontopfändungen und negativen Einträgen in den Schuldnerverzeichnissen und diese bleiben in der Regel, solange da drin, wie auch die Forderung besteht.

Viele Menschen fühlen sich während der Feiertage unter Druck, Geschenke zu kaufen, selbst wenn sie es sich finanziell nicht leisten können. Welche Ratschläge würden Sie Menschen geben, um in dieser Zeit verantwortungsvoll mit ihrem Geld umzugehen?
Es geht nicht um die materiellen Geschenke, sie machen ihren Liebsten mehr Freude, wenn sie zeigen, dass sie verantwortlich mit ihrem Geld umgehen in diesen schweren Zeiten.