Das deutsche Davis-Cup-Team steht bei den Davis-Cup-Finals im Halbfinale. Schon nach den beiden Einzeln ist das Weiterkommen perfekt. Und das ohne den besten Spieler.
Das deutsche Tennis-Team ist bei den Davis-Cup-Finals nur noch zwei Siege vom ersten Titelgewinn seit 31 Jahren entfernt. Auch ohne Alexander Zverev setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Michael Kohlmann in Malaga im Viertelfinale gegen Kanada durch.
Daniel Altmaier und Jan-Lennard Struff machten das Weiterkommen bereits nach den beiden Einzeln perfekt. Zunächst setzte sich Altmaier gegen Gabriel Diallo mit 7:6 (7:5), 6:4 durch. Dann bezwang Struff im Spitzeneinzel Denis Shapovalov mit 4:6, 7:5, 7:6 (7:5). Die beiden ATP-Finals-Champions Kevin Krawietz und Tim Pütz mussten daher im Doppel nicht mehr auf den Platz und konnten sich schonen.
Deutsches Team nimmt Revanche
„Ich bin natürlich sehr zufrieden. Daniel und Struffi haben es richtig gut gemacht“, sagte Kohlmann. Die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes nahm damit Revanche für die Niederlage vor zwei Jahren. 2022 hatte sich Deutschland in Malaga im Viertelfinale mit 1:2 geschlagen geben müssen. Krawietz und Pütz kassierten damals ihre bislang einzige Niederlage im Davis Cup.
Im Halbfinale trifft Deutschland nun am Freitag (17.00 Uhr) auf die Niederlande. Die Niederländer hatten sich gegen Spanien mit 2:1 durchgesetzt und damit die große Karriere von Rafael Nadal beendet. „Sie haben ein starkes Team. Es wird eine schwere Aufgabe“, blickte Struff voraus. „Es wird ein Duell auf Augenhöhe“, sagte Kohlmann, der sich aber erst ab Donnerstag mit dem Oranje-Team beschäftigen will. „Heute genießen wir es erst einmal, dass wir es ins Halbfinale geschafft haben.“
Struff behält die Nerven
Struff hatte Shapovalov bereits vor zwei Jahren in drei Sätzen niedergerungen. Auch dieses Mal ging das Duell der beiden Aufschlagriesen über drei Sätze. Nachdem Struff anfangs noch seinen Rhythmus suchte und den ersten Durchgang abgeben musste, steigerte sich der Warsteiner im zweiten Satz und nutzte jetzt seine Chancen. Zum 6:5 nahm er dem Kanadier erstmals das Service ab und schaffte wenig später den Satzausgleich.
Auch im Entscheidungssatz blieb Struff geduldig und wartete auf seine Chance. Zum 4:3 gelang ihm das Break, doch dann zeigte er Nerven. Die Entscheidung musste im Tiebreak fallen, wo Shapovalov beim Matchball ein Doppelfehler unterlief.
Altmaier mit solider Leistung
Altmaier reichte gegen Diallo eine solide Leistung. Im ersten Durchgang ließ der Weltranglisten-88. gegen den im Ranking zwei Positionen besser platzierten Kanadier viele Chancen ungenutzt. Dennoch holte er sich nach 73 Minuten den ersten Satz im Tiebreak. Im zweiten Abschnitt reichte Altmaier dann ein Break für die wichtige deutsche Führung.
„Ein Traum wird wahr“, sagte Altmaier nach der Partie. „Es ist immer eine große Ehre, für sein Land zu spielen.“ Er sei vor dem Spiel extrem nervös gewesen, gab Altmaier zu. „Der erste Satz war dann sehr entscheidend. Danach habe ich mich auf dem Platz besser gefühlt.“