Frühere Wrestling-Chefin soll US-Bildungsministerin werden

Die frühere Wrestling-Chefin Linda McMahon soll in der künftigen US-Regierung unter Donald Trump an der Spitze des Bildungsministeriums stehen – und dessen Abwicklung koordinieren. Trump erklärte am Dienstagabend (Ortszeit), das Bildungswesen werde „zurück“ in die Hände der einzelnen US-Bundesstaaten gelegt. „Und Linda wird diese Bemühungen anführen.“ Die  frühere Chefin von World Wrestling Entertainment (WWE) war im Wahlkampf eine wichtige Spenderin und Unterstützerin Trumps.

McMahon sei eine „leidenschaftliche Verfechterin der Rechte der Eltern“, erklärte Trump weiter. Hinsichtlich der Erfahrungen der 76-Jährigen im Bildungswesen verwies er auf ihre zweijährige Mitgliedschaft im Bildungsausschuss des US-Bundesstaats Connecticut und ihre 16 Jahre im Kuratorium der Sacred Heart University, einer katholischen Privathochschule. 

McMahon ist Ko-Vorsitzende des von Trump eingesetzten Übergangsteams, das die Regierungsübernahme vorbereiten und die Besetzung von rund 4000 Posten koordinieren soll. Sie verließ World Wrestling Entertainment (WWE) im Jahr 2009, um für den US-Senat zu kandidieren, was aber keinen Erfolg hatte. Auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee sagte McMahon, sie habe „das Privileg, Donald Trump einen Kollegen und einen Chef“ sowie „einen Freund“ zu nennen.

Im Wahlkampf hatte Trump angekündigt, er werde im Falle eines Wahlsieges das Bildungsministerium abschaffen. „Ich sage es die ganze Zeit. Ich brenne darauf, zurück zu kommen und das zu tun. Wir werden das Bundesbildungsministerium endgültig abschaffen“, sagte er im September. Der Rechtspopulist plant einen Umbau und Personalabbau im Regierungsapparat in Washington, der die Ausgaben des US-Haushaltes deutlich reduzieren soll.

Bis auf den Posten des künftigen Finanzministers hat Trump die wichtigsten Nominierungen inzwischen bekannt gegeben. Bevor die Nominierten ihre Ministerposten antreten können, muss der US-Senat zustimmen, in dem Trumps Republikaner seit der Kongresswahl vom 5. November wieder die Mehrheit hat. Einige Kandidaten sind hoch umstritten.

Am Dienstagabend nominierte Trump auch den aus dem Fernsehen bekannten Mediziner Mehmet Oz für einen Spitzenposten im  US-Gesundheitswesen. Der 64-jährige Ex-Chirurg soll künftig die für die staatlichen Krankenkassen Medicaid und Medicare zuständige Bundesbehörde CMS leiten.

„Amerika steht vor einer Gesundheitskrise und es gibt vielleicht keinen qualifizierteren und fähigeren Mediziner als Dr. Oz, um Amerika wieder gesund zu machen“, erklärte der künftige Präsident. Oz hat mit seinen Gesundheitsempfehlungen besonders zu Covid und Gewichtsabnahme oftmals Spott der medizinischen Fachwelt auf sich gezogen. 

Oz wird als Verwalter der CMS eine Bundesbehörde leiten, die mehr als 160 Millionen US-Bürgern Krankenversicherungsschutz bietet – fast der Hälfte der Bevölkerung der USA. Die Behörde hat rund 6700 Mitarbeiter.

Der Sohn türkischer Einwanderer hatte nie ein öffentliches Amt inne. Oz ist jedoch ein standfester Verbündeter Trumps, der ihn 2022 in Pennsylvania bei seiner erfolglosen Kandidatur für einen Senatssitz unterstützt hatte.

Es ist nicht die erste umstrittene Nominierung im Gesundheitsbereich: Gesundheitsminister soll nach den Wünschen Trumps der Impfgegner und als Verbreiter von Verschwörungsmythen bekannten Robert F. Kennedy Jr. werden. Der 70-Jährige hat in der Vergangenheit teils haarsträubende Thesen zu gesundheitlichen Themen verbreitet.