„Rust“-Weltpremiere auf Festival: Ticket-Ansturm lässt System abstürzen

Drei Jahre nach der Tragödie am Set des Westerns „Rust“ feiert der Film Welt-Premiere. Die Nachfrage ließ das Ticketsystem kollabieren.

Es sind nicht die glücklichsten Vorzeichen, die die Weltpremiere des Westerns „Rust“ auf dem Camerimage Festival im polnischen Toruń begleiten. Am 21. Oktober 2021 kam es bei den Dreharbeiten zu dem Film, bei dem Hollywoodstar Alec Baldwin (66) sowohl die Hauptrolle des Revolverhelden Harland Rust als auch die Produzentenposition innehat, zu einem tödlichen Unfall.

„Cold Gun“ war mit scharfer Munition geladen

Dabei feuerte Baldwin einen Revolver ab, der versehentlich mit scharfer Munition geladen war. Die Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) starb, zudem wurde der Regisseur Joel Souza (51) bei der Tragödie verletzt. In der Folge sah sich der Hollywoodstar einem langwierigen Gerichtsprozess mit dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung ausgesetzt. Im Juli 2024 wurde der Prozess schließlich aufgrund eines Verfahrensfehlers endgültig eingestellt.

Während des laufenden Prozesses sah es lange Zeit so aus, als würde der skandalumwitterte Western einfach in der Versenkung verschwinden, nun wird er auf dem renommierten Filmfestival in Polen am 20. November doch noch seine Weltpremiere feiern. Wie der „Hollywood Reporter“ berichtet, kam es wenige Minuten nach der Eröffnung des Ticketvorverkaufs zu einem derartigen Ansturm, dass das Verkaufssystem für rund eine halbe Stunde vollständig zusammenbrach.

Getötete Kamerafrau wird auf Festival geehrt

Alec Baldwin wird bei der Premiere aus verständlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein. Bei einer Podiumsdiskussion vor der Vorführung soll neben anderen an dem Projekt Beteiligten Regisseur Joel Souza dabei sein. Das Fachmagazin „Blickpunkt:Film“ zitiert den Leiter des Festivals, Marek Zydowicz (65), mit folgenden Worten zu der anstehenden Premiere: „Wir haben Halyna bereits im Zuge des Vorfalls mit einer Schweigeminute geehrt und eine Gruppe von Kameraleuten hat über die Sicherheit am Set diskutiert. Jetzt haben wir noch einmal die Gelegenheit, gemeinsam mit Kameraleuten und Filmliebhabern an sie zu erinnern.“