Die Tarifparteien im privaten Busgewerbe können sich bislang nicht einigen. Deshalb wird wieder gestreikt. Diesmal drei Tage am Stück.
Erneut müssen sich viele Schüler und Pendler in Schleswig-Holstein Alternativen zum Bus suchen. Im Tarifkonflikt des privaten Omnibusgewerbes ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem dreitägigen Streik auf. Er soll am Freitagmorgen beginnen und bis Sonntagabend dauern, wie ein Gewerkschaftssprecher sagte. Die vier kreisfreien Städte Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster sowie voraussichtlich die Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP) sind nicht betroffen.
Gewerkschaft und Arbeitgeber machen sich nach dem letzten Verhandlungstermin am Montag gegenseitig Vorwürfe. Verdi warf dem Omnibusverband Nord (OVN) vor, kein Interesse an ernsthaften Verhandlungen zu haben. Es fehle das geforderte schriftliche Angebot. Der OVN wiederum sprach von einer Verweigerungshaltung.
Hintergrund ist ein geplatzter Tarifvertrag. Ende September hatte der Omnibusverband den Tarifabschluss widerrufen und dies unter anderem mit der Streichliste der schwarz-grünen Landesregierung begründet, die auch den Nahverkehr betrifft. In einer Urabstimmung sprachen sich dann 98,63 Prozent der Beschäftigten für unbefristete Streiks aus.
Zum privaten Bussektor gehören die Verkehrsbetriebe der Kreise und auch die Bahntochter Autokraft. Zum OVN gehören rund 80 privaten Betriebe mit etwa 1.700 Bussen.