Trauermonat November: Verband: Mehr Menschen wollen eigene Beerdigung mitbestimmen

Die Farbe des Sarges oder eine persönliche Sprachnachricht: In Hessen wollen viele Menschen eigene Ideen für ihre Beerdigung einbringen. Was könnten Gründe dafür sein?

Nach Angaben des hessischen Bestatterverbandes möchten immer mehr Menschen ihre eigene Beerdigung mitbestimmen. „Die allermeisten Leute setzen sich mit dem Thema Tod auseinander und sagen, wenn mir etwas passiert, möchte ich das auf diese oder jene Weise haben“, erklärt der Zweite Vorsitzende des Verbands, Guido Vaupel. In solchen Fällen komme es dann zu sogenannten Vorsorgegesprächen, in denen teils sehr konkrete Wünsche und Pläne zur zukünftigen Bestattung geäußert werden.

Diese reichten von der Farbe des Sarges, der ausformulierten Trauerrede bis hin zu einem Entwurf für die Traueranzeige, bei der nur das Sterbedatum ergänzt werden müsse. „Wenn diejenige Person dann stirbt, wissen wir genau was zu machen ist“, sagt Vaupel, der selbst seit rund 40 Jahren in seinem Familienunternehmen in Marburg tätig ist. Ein Mann habe ihm sogar eine persönliche Sprachnachricht überlassen, die im Falle des Todes bei dessen Beisetzung abgespielt werden solle.

Auch jüngere Menschen äußern Wünsche

„Wir haben sehr viele Vorsorgegespräche“, sagt auch Matthias Föhner vom Unternehmen „In Memories“, das in Hessen Bestattungen in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden organisiert. Zu den Terminen kämen nicht nur ältere Menschen, sondern auch junge und gesunde, die ihre Beisetzung frühzeitig planen wollen. 

Laut Vaupel könne ein Grund für den Willen nach Mitbestimmung sein, dass immer mehr Menschen alleinstehend seien – oder die Angehörigen weit verstreut lebten. 

Trend geht zu pflegeleichten Grabstätten

Eine andere Entwicklung sei in diesem Zusammenhang der vermehrte Wunsch von Familienmitgliedern oder den Verstorbenen nach pflegeleichten Grabstätten. Da gebe es dann oftmals eine Platte mit dem Namen, sodass keine Grabpflege mehr nötig sei. Das sei bei Urnenwänden so, bei Baumbestattungen oder auch bei Wiesengräbern. „Das ist der Trend, wo es so hingeht“, erklärt Vaupel.