Notfälle: Weniger junge Rauschtrinker und -trinkerinnen in Kliniken

Jugendliche trinken bisweilen, bis der der Arzt kommt. In MV endete das laut jüngsten Zahlen zuletzt seltener im Krankenhaus. Auch Kunst soll dafür sorgen, dass dieser Trend anhält.

Deutlich weniger Kinder und Jugendliche sind in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt mit einer Alkoholvergiftung in Krankenhäuser gekommen. 2023 gab es 374 jugendliche Rauschtrinker und -trinkerinnen wie die Krankenkasse DAK unter Verweis auf Zahlen des Statistischen Landesamtes mitteilte. Das sind den Angaben zufolge 14 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Daten beziehen sich auf 10- bis unter 20-Jährige. Mit 42 Prozent gab es den größten Rückgang den Angaben zufolge bei den 10- bis unter 15-jährigen Mädchen. Bei den Jungen in dieser Altersgruppe sank die Anzahl der Rauschtrinker demnach um knapp 15 Prozent.

„Leider trinken noch immer viele Kinder und Jugendliche sprichwörtlich, bis der Arzt kommt,“ sagte Sabine Hansen, Landeschefin der DAK-Gesundheit. „Wir wollen erreichen, dass sich der positive Trend festsetzt und die Einlieferungen ins Krankenhaus nicht wieder ansteigen.“ 

Mehr Jungen als Mädchen betroffen

2023 wurden den Angaben zufolge in Mecklenburg-Vorpommern 198 Jungen und 176 Mädchen im Alter von 10 bis unter 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Früheren Angaben zufolge war die Zahl der jungen Rauschtrinker in MV 2022 noch entgegen dem Bundestrend im Vergleich zu 2021 gestiegen.

Zusammen mit der Schweriner Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) setzt die DAK bei der Prävention unter anderem auf die Kampagne „bunt statt blau“. Im 16. Jahr werden die besten Plakate von Schülern und Schülerinnen zwischen 12 und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken in einem Wettbewerb ausgezeichnet.

„Die Kunst ist ein Medium für starke Botschaften – das beweisen die Einsendungen der jungen Schülerinnen und Schüler jedes Jahr aufs Neue“, sagte Drese. Spannend sei, das Thema durch die Augen der Jugendlichen kennenzulernen. „Ohne dass sich ein mahnender Erwachsener mit dem erhobenen Zeigefinger einmischt.“ Drese ist langjährige Schirmherrin der Aktion.