Mehr Lohn: Tarifeinigung in der Metallindustrie auch in NRW in Sicht

Nach 18 Stunden Verhandlung finden IG Metall und Arbeitgeber in Norddeutschland und Bayern einen Tarif-Kompromiss für die Metall- und Elektroindustrie. Der soll auch in NRW übernommen werden.

Der Tarifkonflikt in der Metall– und Elektrobranche steht auch in Nordrhein-Westfalen vor einem Ende. Nachdem sich die Tarifparteien in einer Region in Norddeutschland und in Bayern auf einen Pilotabschluss geeinigt hatten, stimmte auch die Tarifkommission der IG Metall NRW dafür, am Donnerstag mit den Arbeitgebern über die Übernahme der Vorgaben auf Nordrhein-Westfalen zu verhandeln.

Die Arbeitgeberseite in NRW begrüßte den erzielten Abschluss indes. „Das ist ein fairer Abschluss nach schwierigen Verhandlungen, der für die NRW-Betriebe noch vertretbar ist“, sagte er der Präsident des Verbands der Metall- und Elektroindustrie NRW, Arndt Kirchhoff, der „Rheinischen Post“. Der am Dienstag ausgehandelte Vertrag soll demnach auf die rund 1000 Betriebe in NRW mit mehr als 300.000 Beschäftigten direkt übertragen werden. 

Keine Überforderung für Unternehmen

Der nach einem Verhandlungsmarathon geschlossene Abschluss sieht vor, dass die Gehälter der 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie in zwei Stufen um 5,1 Prozent steigen sollen, wie IG Metall und Arbeitgeberverbände nach 18-stündigen Verhandlungen in Hamburg mitteilten. Der Pilotabschluss hat eine vergleichsweise lange Laufzeit von 25 Monaten, sodass aufs Jahr gerechnet weniger als drei Prozent Lohnsteigerung herauskommen. Gefordert hatte die IG Metall 7,0 Prozent in zwölf Monaten. 

Für die Beschäftigten soll als Erstes eine Einmalzahlung von 600 Euro spätestens im Februar 2025 fließen. Die Tabellenerhöhungen sollen dann in den kommenden beiden Jahren jeweils zum 1. April greifen. Die erste Stufe bringt ein Plus von 2,0 Prozent, die zweite dann 3,1 Prozent. „Dank der Flexibilisierungsmöglichkeiten überfordert er auch die Betriebe nicht, denen es nicht gut geht. In diesem Jahr gibt es für alle Betriebe keine zusätzlichen Lohnkosten. Im nächsten Jahr können Betriebe, deren Nettoumsatzrendite unter 2,3 Prozent liegt, zusätzliche Lohnkosten weitgehend vermeiden“, sagte Kirchhoff.