Sechs Aktivisten kommen wegen eines mit Farbe besprühten Flugzeugs und eines auf einem Golfplatz gepflanzten Baums vor Gericht. Beim Prozessauftakt geben sie ihre Beteiligung an den Aktionen zu.
Wegen Protestaktionen auf Sylt stehen seit dem Morgen drei Frauen und drei Männer der Klimaschutzgruppe „Letzten Generationen“ vor Gericht. Fünf gaben am Morgen beim Prozessbeginn vor dem Amtsgericht Niebüll zu, an Aktionen auf dem Flugplatz der Insel im vergangenen Sommer beteiligt gewesen zu sein. Ein Angeklagter wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Aufgrund von Kapazitätsgründen wird nicht in Niebüll selbst, sondern im Landgericht Itzehoe verhandelt.
„Ich leiste zivilen Ungehorsam, weil ich Angst und Hoffnung habe“, begründete die Angeklagte Lilli G. ihre Beteiligung. Sie habe Angst vor der Klimakatastrophe und gleichzeitig Hoffnung, dass die Menschheit es doch noch schaffen könne.
Zwei Aktionen auf Sylt
Den drei Männern und drei Frauen wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, an zwei Aktionen im Juni 2023 beteiligt gewesen zu sein. Zunächst hätten sich die Angeklagten Zugang zum Sicherheitsbereich des Flughafens Sylt verschafft und dort ein Privatflugzeug mit oranger Farbe besprüht und verschiedene Banner angebracht. Dabei entstand den Angaben nach ein Sachschaden in Höhe von mindestens einer Million Euro an dem Flugzeug und etwa 3.700 Euro am zerschnittenen Zaun.
Acht Tage später sollen die Angeklagten auf dem Golfplatz des Hotels Budersand in Hörnum mehrere Löcher gegraben sowie einen Baum und mehrere kleine Blumen gepflanzt haben. Dabei sei ein Schaden von gut 1.600 Euro entstanden.
Der Prozess wird am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt.