Der Halbleiterkonzern kämpft mit schwacher Nachfrage in vielen Bereichen. Ein Streit aus der Vergangenheit drückt das Ergebnis im vierten Quartal in die Roten Zahlen.
Der Chiphersteller Infineon geht mit einem Quartalsverlust aus dem alten Geschäftsjahr und mit trüben Aussichten ins neue. Die schwache Nachfrage aus den meisten Geschäftsbereichen und hohe Lagerbestände werden den Konzern aus Neubiberg bei München auch im seit Oktober laufenden Geschäftsjahr 2025 begleiten, dämpfte Vorstandschef Jochen Hanebeck die Erwartungen. Der Umsatz soll daher erneut sinken, nachdem er bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr um gut 1,3 Milliarden Euro abgesackt und bei knapp 15 Milliarden gelandet war.
„Aktuell bieten unsere Endmärkte, mit der Ausnahme von künstlicher Intelligenz, kaum Wachstumsimpulse, die zyklische Erholung verzögert sich“, sagte Hanebeck. „Daher stellen wir uns auf einen verhaltenen Geschäftsverlauf ein.“
Auch unter dem Strich sehen die Zahlen nicht gut aus. 1,3 Milliarden Euro Gewinn sind weit von den 3,1 Milliarden des Vorjahres entfernt. Die Dividende soll dennoch bei 35 Cent je Aktie bleiben. Im vierten Geschäftsquartal stand sogar ein Verlust von 84 Millionen Euro zu Buche.
Hier machte sich allerdings eine Altlast bemerkbar, derer sich Infineon nun entledigt hat. Seit Ende 2010 hatte Infineon sich mit dem Insolvenzverwalter des 2006 abgespaltenen Speichergeschäfts Qimonda in einem Rechtsstreit befunden. Anfang 2009 hatte Qimonda Insolvenzantrag gestellt. In dem Rechtsstreit ging es unter anderem um den Vorwurf, dass das von Infineon ausgegliederte Speichergeschäft nicht werthaltig gewesen sei. Im August hatten sich Infineon und der Insolvenzverwalter dann auf einen Vergleich geeinigt, der den Konzern im vierten Quartal mit mehr als 400 Millionen Euro belastete.