Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie ist in der vierten Verhandlungsrunde eine Einigung gelungen. Die IG Metall und die Arbeitgeber einigten sich nach einem 18-stündigen Verhandlungsmarathon am Dienstagmorgen in Hamburg. Demnach wird der Lohn in zwei Stufen um insgesamt 5,1 Prozent erhöht, dazu kommt eine dauerhafte Anhebung des tariflichen Zusatzgeldes, so dass es insgesamt 5,5 Prozent mehr Lohn gibt. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten.
Für die 230.000 Auszubildenden in der Branche gibt es 140 Euro mehr im Monat. Die IG Metall hob hervor, dass die Beschäftigten künftig „mehr und bessere Wahloptionen zwischen Zeit und Geld“ hätten.
„Es ist gelungen, trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein solides Ergebnis für die Beschäftigten zu erzielen“, erklärte die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner. „Besonders freut uns das großartige Ergebnis für die Auszubildenden.“
Die Verhandlungsführerinnen der Arbeitgeber, Lena Ströbele von Nordmetall und Angelique Renkhoff-Mücke von vbm, betonten, der Abschluss sei „gerade noch verantwortbar in schwieriger Zeit“. Es sei „ein zähes Ringen bis zuletzt“ gewesen, erklärte Ströbele. Sie betonte, die Belastungen von Unternehmen könnten im Bedarfsfall durch eine automatische Differenzierung gemildert werden.
Renkhoff-Mücke erklärte, die Einigung sei „ein klares Signal für Sicherheit und Stabilität“ in der derzeitigen Regierungs- und in der strukturellen Wirtschaftskrise für die Unternehmen und die Beschäftigten. „Wir hoffen, dass wir damit auch das Signal an die Politik senden, dass Kompromisse mitunter schmerzhaft, aber möglich sind.“
Die Tarifrunde hatte am Montagnachmittag begonnen, stellvertretend verhandelten die IG-Metall-Bezirke Küste und Bayern für einen Pilotabschluss in der Branche. In den vergangenen zwei Wochen hatten nach Gewerkschaftsangaben deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte an Warnstreiks teilgenommen, um Druck auf die Arbeitgeber in der Tarifrunde zu machen.