Zerstrittene Gesellschafter und eine Insolvenz im Jahr 2023: Hinter der Münchner Lach- und Schießgesellschaft liegt eine schwierige Zeit. Doch die soll nun Geschichte sein.
Neustart für eine legendäre Bühne: München hat die Lach- und Schießgesellschaft zurück. Der Kabarett-Laden, der vor allem zu Zeiten von Dieter Hildebrandt zum Kult wurde, ist neu eröffnet worden. Von einem Neustart nach einer „langen Durststrecke“ und einer „ersten Zusammenrottung hier in diesen Räumen“ sprach der frühere Münchner Bürgermeister Christian Ude, der mit dem Förderverein der „Laden-Hüter“ maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der „Laden“ überhaupt neu eröffnen konnte – inklusive der Namensrechte für die Bühne.
Der künstlerische Leiter der Lach- und Schießgesellschaft, André Hartmann, nannte Ude den „Hauptretter“ des Hauses. Er eröffnete die Bühne am Montag an einem – wie er sagte – „ganz besonderen Abend“ ein paar Minuten nach 19.56 Uhr. Um diese Zeit sollen künftig die Programme auf der Bühne starten, um an das Eröffnungsjahr 1956 zu erinnern.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht die Bühne für scharfzüngiges politisches Kabarett und war vor allem mit dem Namen des 2013 gestorbenen Dieter Hildebrandt verbunden, der auch aus der einstigen ARD-Kabarettsendung „Scheibenwischer“ bekannt war. Mit seinen Auftritten war er Garant für ein volles Haus. Zuletzt allerdings war das Haus in Schwierigkeiten geraten: zerstrittene Gesellschafter und eine Insolvenz im Februar 2023. Nun der Neustart.
Musik-Kabarettist Hartmann, der die Bühne als künstlerischer Leiter ehrenamtlich führt, setzt künftig auf drei Schwerpunkte: politisch, sozialkritisch, auf hohem Niveau. Das sei heruntergebrochen das Erbe von Hildebrandt, hatte er vor der Eröffnung gesagt. Auch Hildebrandts Witwe Renate war bei der Eröffnung dabei – ebenso wie die Schauspieler Jutta Speidel, Gisela Schneeberger und Franz Xaver Kroetz und die Kessler-Zwillinge.