Mit der „Aktion Silberlocke“ will die Linke bei der Bundestagswahl auch auf altgediente Politpromis setzen. Bodo Ramelow lässt noch offen, ob er kandidiert. Unterstützung aus Thüringen hätte er.
Die Thüringer Linke-Spitze würde eine Kandidatur ihres Parteikollegen Bodo Ramelow für den Bundestag unterstützen. Bislang ist unklar, ob der Noch-Ministerpräsident tatsächlich antritt. „Ich kann Ihnen nur sagen, dass die Landesvorsitzende und der Landesvorsitzende sich freuen würden, wenn er seine Kandidatur erklärt“, sagte die Thüringer Linke-Co-Chefin Ulrike Grosse-Röthig der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Spekulationen über eine mögliche Kandidatur Ramelows bei der Bundestagswahl gibt es seit einem Vorstoß seines Parteikollegen Gregor Gysi, der bei einem Bundesparteitag in Halle eine Kandidatur von ihm selbst sowie von Dietmar Bartsch und Ramelow für ein Bundestagsmandat ins Spiel gebracht hatte. Die Linke-Promis sollen so dabei helfen, dass die in Umfragen schwächelnde Partei wieder ins Parlament einziehen kann. Gysi bezeichnete seinen Vorstoß als „Aktion Silberlocke“. Ramelow nannte die Überlegungen spannend.
Ramelow wartet auf Termin für Amtsübergabe
Allerdings legt sich der 68-Jährige noch nicht fest. Zunächst müsse es einen Wahltermin geben, an dem er seine Entscheidungen ausrichten könne, sagte Ramelow der dpa. „Außerdem muss auch in Thüringen der Termin der Amtsübergabe geklärt sein.“
Ramelow ist derzeit geschäftsführender Ministerpräsident – und zwar so lange bis ein neuer Regierungschef gewählt worden ist. Nachfolgen will ihm Mario Voigt (CDU), der seit Wochen dabei ist, eine Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD zu schmieden. Ob das gelingt, ist jedoch unklar. Differenzen gibt es vor allem beim Thema Waffenlieferungen für die Ukraine und der Stationierung von US-Raketen in Deutschland. Zudem mischt sich BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht immer wieder ein.
Nach dem Aus der Ampel-Koalition im Bund ist noch unklar, wann es zur Neuwahl des Bundestages kommt.