Wasserschutz: Flüsse für den Klimawandel wappnen

Der Klimawandel zeigt sich mit Hochwasser von seiner erschreckenden Seite. Bayerns Fließgewässer sollen nun weniger Barrieren und intaktere Auen bekommen – und damit deutschlandweites Vorbild werden.

Bayerns Flüsse und Bäche sollen besser für den Klimawandel gewappnet werden. Dazu werden unter anderem einige Barrieren in Gewässern abgebaut. Als erstes Modellprojekt soll ab 2025 in der Rhön ein altes Wasserkraftwerk zurückgebaut werden, wie der Bayerische Landesfischereiverband (LFV) mitteilte. Durch den Rückbau sollen Wasserqualität und Artenvielfalt steigen. 

Das Wasserkraftwerk Kupfermühle in Ostheim vor der Rhön (Landkreis Rhön-Grabfeld) an der Streu, einem Zufluss der Fränkischen Saale, diente einst zur Energieversorgung eines Sägewerkes.

Nur ein Fünftel in ökologisch gutem Zustand

Der Rückbau der Mühle ist Teil des Projektes „Fluss.Frei.Raum – Klimaresiliente Bäche und Flüsse für Bayern„. Der Bund fördert das Projekt mit 4,13 Millionen Euro.

Nur 18 Prozent der Flüsse und Bäche in Bayern befinden sich in einem ökologisch guten Zustand, heißt es von den Projektinitiatoren. Die Lebensräume zahlreicher wassergebundener Tier- und Pflanzenarten seien bedroht, da der Mensch die Fließgewässer staue, begradige und verschmutze. Hohe Temperaturen und starke oder zu geringe Regenmengen im fortschreitenden Klimawandel verschärften die Probleme.

„Ökologisch durchgängige, weitestgehend naturnahe Fließgewässer bieten betroffenen Arten und Lebensräumen bessere Ausgangsbedingungen, um mit den Folgen des Klimawandels zurechtzukommen“, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Sabine Riewenherm, angesichts des Modellprojektes Kupfermühle.

Bayern als Modellregion

Das Projekt „Fluss.Frei.Raum“ soll laut Pressemitteilung auch dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit sich darüber bewusst wird, wie wichtig ökologisch intakte Fließgewässer sind. Außerdem sollen etwa lokale Akteure und Freiwillige praktisches Wissen an die Hand bekommen.

Bayern solle Modellregion sein. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse könnten als Grundlage für Renaturierungsmaßnahmen deutschlandweit dienen, heißt es in der Mitteilung.

Am Projekt sind verschiedene Organisationen beteiligt, wie WWF Deutschland, BUND Naturschutz in Bayern, der Landesfischereiverband Bayern, der Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld und der Bayerische Kanu-Verband.