Höhere Preise: Weihnachtsbäume kosten diesen Winter etwas mehr

Für viele Menschen gehört der Weihnachtsbaum zum Fest wie Geschenke. Die Preise werden in diesem Jahr aber moderat ansteigen. Eine Sorte ist weiter der Renner.

Verbraucher müssen sich in diesem Winter auf steigende Preise bei Weihnachtsbäumen einstellen. Es sei ein moderater Anstieg um „ein paar Euro pro Baum“ zu erwarten, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten, Jörg Engler, zur bundesweiten Eröffnung der Saison in Fuhlendorf. Aufgrund gestiegener Kosten dürften die Preise zwischen 22 und 30 Euro je Meter für Nordmanntannen liegen. Für Blaufichten werden 14 bis 19 Euro und für Rotfichten 11 bis 16 Euro erwartet.

Jährlich würden hierzulande 23 bis 25 Millionen Bäume auf etwa 30.000 Hektar angebaut. Geschätzt 80 Prozent der hierzulande verkauften Bäume stammten aus heimischer Produktion, der Rest aus dem benachbarten Ausland wie Dänemark und Polen.

Steigen die Preise noch mehr?

Engler rechnet damit, dass die Preise für Bäume aufgrund der gestiegenen Lohn- und Sachkosten in den kommenden Jahren weiter steigen werden. Unter dem Druck eines Überangebots an Bäumen hätten die Betriebe die steigenden Kosten zuletzt nur geringfügig in die Abgabepreise einbeziehen können. Diese zunehmend unwirtschaftliche Erlösstruktur habe einen Rückgang der Anbaufläche in den familiengeführten Betrieben ausgelöst.

Engler verwies auf um 60 Prozent gestiegene Lohnkosten bei den Festangestellten des eigenen Betriebs seit 2020. Auch die Löhne der Saisonkräfte seien seitdem um 40 Prozent gestiegen.

Gute Bedingungen

Ende November stehen die Verkäufer von Weihnachtsbäumen nicht nur in Schleswig-Holstein kurz vor dem Saisonstart. Bei den Anbauern herrscht bereits seit längerem wieder Hochbetrieb. Die heimischen Betriebe könnten theoretisch alle 1,4 Millionen Haushalte in Schleswig-Holstein mit Bäumen versorgen, sagte Engler. Das Motto sei vielerorts aus der Region für die Region.

Die Nachfrage sei relativ stabil, sagte Hans-Caspar Graf zu Rantzau, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer. „Man trennt sich von der Kirche. Aber man trennt sich nicht vom Weihnachtsbaum.“ Schleswig-Holstein habe zwischen den Meeren eine klimatisch begünstigte Lage. 

Nach Angaben von Engler ist nicht nur bei Bäumen aus Schleswig-Holstein, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet eine gute, dunkelgrüne Qualität der Weihnachtsbäume festzustellen. „Die reichlichen Niederschläge in diesem Jahr hatten auch ihre guten Seiten.“ Dadurch seien die notwendigen Nährstoffe tief unten bei den Wurzeln angekommen.

Bäume selbst schlagen

In vielen der rund 200 Anbaubetriebe in Schleswig-Holstein können Kunden ihre Weihnachtsbäume selbst schlagen. Oft gibt es dazu einen kleinen Weihnachtsmarkt. Die Saisoneröffnung fand in diesem Jahr im Betrieb von Jürgen Schümann in Fuhlendorf statt. Er baut bereits in dritter Generation auf rund 45 Hektar derzeit hauptsächlich Nordmanntannen an. Mit Tochter Laura steht bereits die vierte Generation bereit. 

Nordmanntannen seien weiter gefragt, sagte Schümann. Den Anteil der anderen Baumarten schätzt er bundesweit auf unter zwei Prozent. Es gebe aber keine genauen Zahlen. „Die Weihnachtsbäume kommen schon ewig nicht mehr aus dem Wald.“ Sie würden in speziellen Kulturen angebaut. Ein Baum brauche dort durchschnittlich 14 Jahre.