Die Bundesanwaltschaft ist mit einer Razzia gegen eine militante Neonazi-Gruppe vorgegangen. Sechs mutmaßliche Mitglieder sind nun in U-Haft – zwei müssen erst noch nach Karlsruhe gebracht werden.
Nach der Festnahme von acht mutmaßlichen Mitgliedern einer militanten Neonazi-Gruppe sind zunächst sechs der Männer in Untersuchungshaft genommen worden. Wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, setzte der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe die Haftbefehle in Vollzug. Wann die übrigen beiden Männer dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, ist unklar. Einer konnte nach Angaben der Karlsruher Behörde aufgrund einer Verletzung nicht nach Karlsruhe gebracht werden, der andere befinde sich noch in Polen, wo er festgenommen worden war.
Die Bundesanwaltschaft hatte am Dienstag die acht Männer in Polen und Sachsen festnehmen und gleichzeitig rund 20 Objekte durchsuchen lassen. Die oberste deutsche Anklagebehörde wirft den deutschen Staatsangehörigen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Allein in Deutschland waren über 450 Sicherheitskräfte und Polizeibeamte des Bundeskriminalamts (BKA), Spezialkräfte der Bundespolizei und des Landeskriminalamts Sachsen im Einsatz. Auch in Österreich fanden Durchsuchungen statt.