Noch gibt es keinen Wintereinbruch, aber die Kommunen bereiten sich auf Hilfe für obdachlose Menschen vor. Aber wollen sich alle Menschen helfen lassen?
Notunterkünfte, warme Kleidung, Essensausgabe oder medizinische Grundversorgung: Kommunen in Hessen organisieren oder halten vor einem möglichen Wintereinbruch Hilfsangebote für obdachlose Menschen vor. „Die Stadt Kassel organisiert in Kooperation mit den örtlichen Akteurinnen und Akteuren der Wohnungslosenhilfe möglichst passgenaue Angebote zum Erfrierungsschutz in den Wintermonaten“, teilte die Stadt in Nordhessen auf Anfrage mit.
Auch in Hanau wird es in diesem Winter wieder eine Notfallschlafstelle geben. „Zusammen mit unserer Obdachlosenbehörde wurde das Angebot die vergangenen Jahre so ausgeweitet, dass auch in der vergangenen Saison alle nachfragenden Personen im Winter mit einem Schlafplatz versorgt werden konnten“, heißt es bei der Stadt. Beide Städte gaben an, dass ihre Übernachtungsmöglichkeiten gut angenommen werden, es aber dennoch Menschen gibt, die die Möglichkeit nicht nutzen. Andere Kommunen wollen dieser Tage Konzepte vorstellen.
Genaue Zahlen, wie viele Menschen in Hessen auf der Straße leben, gibt es nicht. Das Sozialministerium hat auch keine Schätzung über das Ausmaß der Obdachlosigkeit. Es sei jedoch eine Studie in Auftrag gegeben worden, die auch dieses Thema untersuche. Nach einer Schätzung der Diakonie Hessen mit Sitz in Frankfurt sind mehr als 2.000 Menschen landesweit vor Obdachlosigkeit betroffen und leben gänzlich auf der Straße. Das Problem der Wohnungslosigkeit ist weitaus größer.