Ein Bandenkampf im Raum Stuttgart beschäftigt die Ermittler. Der bisherige Höhepunkt: Ein Granatenwurf auf eine Trauergemeinde, der zu weiteren Eskalationen führte. Nun gab es wieder Festnahmen.
Die Ermittlungen zu zwei rivalisierenden gewalttätigen Gruppierungen im Großraum Stuttgart haben zu weiteren Festnahmen geführt. Ein 20-Jähriger sowie ein 21-Jähriger stehen unter Verdacht im Juni vergangenen Jahres, gemeinsam mit weiteren Beteiligten einen Mann lebensgefährlich verletzt zu haben, wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Iraner hatte zuvor eine Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach geworfen und sitzt wegen 15-fachen versuchten Mordes im Gefängnis.
Der deutsche und der türkische Staatsbürger sind den Ermittlern Ende vergangener Woche in Plochingen und in Stuttgart ins Netz gegangen. Sie sitzen wegen des dringenden Verdachts des gemeinschaftlichen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. Bei der Prügelattacke auf den Attentäter waren auch weitere Männer beteiligt, fünf von ihnen wurden in diesem April vom Landgericht Stuttgart zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
86 Festnahmen, 250 Durchsuchungen
Seit dem Sommer 2022 kommt es bei der Fehde zweier verfeindeter Banden im Großraum Stuttgart immer wieder zu Gewalttaten. Wiederholt wurde dabei auch auf Menschen geschossen. Den bisherigen Höhepunkt der Auseinandersetzungen markierte der Handgranaten-Anschlag in Altbach.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) lobte den jüngsten Ermittlungserfolg und zog Bilanz. „Mit über 250 Durchsuchungen, 86 Festnahmen und über 100 sichergestellten Waffen haben wir die weitere Ausbreitung des Phänomens inzwischen gestoppt und die Gruppierungen stark geschwächt“, teilte er mit. Man schöpfe alle zur Verfügung stehenden Mittel konsequent aus.