Sean „Diddy“ Combs ist mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Eine Kanzlei vertritt viele mutmaßliche Opfer und reicht immer neue Klagen ein – vor allem für die eigene PR, sagen Combs‘ Anwälte.
Gegen den bereits wegen zahlreicher Sexualverbrechen angeklagten und in Untersuchungshaft sitzenden US-Rapper Sean „Diddy“ Combs (54) sind weitere Klagen eingereicht worden. Eine Anwaltskanzlei in Houston im US-Bundesstaat Texas, die vor rund zwei Wochen mitgeteilt hatte, 120 Menschen mit Vorwürfen gegen den Rapper zu vertreten, reichte in New York zwei Klagen ein, wie der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage bestätigt wurde.
In den vergangenen Wochen hatte die Kanzlei bereits rund ein Dutzend Klagen eingereicht. Unter den neuen Klägern, die anonym bleiben wollen, ist ein Mann, der angibt, 2005 mit zehn Jahren von Combs sexuell belästigt worden zu sein.
Das Management des Musikers wies die Vorwürfe auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erneut zurück und warf der Kanzlei vor, Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu wollen. „Der Anwalt hinter dieser Klage ist an Medienaufmerksamkeit mehr interessiert als an der Wahrheit.“ Die Kanzlei kündigte an, weiter im Wochenrhythmus neue Klagen einreichen zu wollen.
Kanzlei vertritt rund 120 Menschen mit Anschuldigungen gegen Combs
Der Chef der Anwaltskanzlei, Tony Buzbee, hatte vor rund zwei Wochen bei einer Pressekonferenz mitgeteilt, 120 Menschen mit Anschuldigungen gegen Combs zu vertreten und Klagen einreichen zu wollen. Die mutmaßlichen Taten fanden demnach seit 1991 meist auf Partys oder Veranstaltungen in New York und Los Angeles statt.
Combs gehörte mit Hits wie „I’ll Be Missing You“ oder „Bad Boy For Life“ in den vergangenen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Rappern der Welt. Im Laufe seiner Karriere nutzte er unter anderem die Pseudonyme „Puff Daddy“, „P. Diddy“ und „Diddy“. Seit rund zwei Wochen sitzt er in Untersuchungshaft. Dem Rapper werden von der Staatsanwaltschaft in New York unter anderem Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Combs plädierte auf nicht schuldig. Zudem gibt es bereits mehrere Zivilklagen wegen sexuellen Missbrauchs. Der Prozessbeginn ist derzeit vorläufig auf Mai festgesetzt.