Ein Gutachten der Münchner Wirtschaftsforscher listet zahlreiche Probleme – gibt aber auch Empfehlungen für die Politik im Freistaat.
Das Ifo-Institut sieht Bayern vor einer schwierigen Zeit. Die Wirtschaft stehe vor großen Herausforderungen, sagte der Präsident der Münchner Forschungseinrichtung, Clemens Fuest bei der Übergabe eines Gutachtens an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). „Die Energiewende und die Klimaerwärmung, Digitalisierung, Globalisierung und der demografische Wandel haben weitreichende ökonomische Folgen. Die Politik sollte das Umfeld dafür schaffen, dass Unternehmen sich anpassen und neue Chancen nutzen können.“
Im Zentrum der Maßnahmen sieht Fuest unter anderem einen gezielten Infrastrukturausbau – beispielsweise durch intelligente Stromnetze, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, bessere Bedingungen für Investitionen und Innovationen sowie eine Stärkung von Bildung und Arbeitsangebot. Für letzteres nannte er unter anderem die Erleichterung von Zuwanderung und eine bessere Kinderbetreuung als Maßnahmen.
„Der Arbeitsauftrag ist, moderner zu werden, in der Digitalisierung und anderen Dingen alle Register zu ziehen, die technisch und verwaltungsmäßig gezogen werden können“, sagte Aiwanger. Insbesondere die Verwaltung müsse moderner und effizienter werden.
Im Gutachten spricht sich das Ifo zudem gegen strukturerhaltende Maßnahmen aus. Solche, „wie die Subventionierung des Verbrennermotors oder energieintensiver Industrien, verzögern lediglich die unvermeidlichen Transformationsprozesse“ heißt es darin. Aiwanger nannte in diesem Zusammenhang Kaufprämien für Elektroautos. Es sei besser, das Geld in die Verbesserung der Produkte zu stehen, damit diese gekauft würden, als die Produkte mit Förderung zu verkaufen.