Nach Ende der Friedenspflicht beginnt in der Metall- und Elektroindustrie bundesweit eine Welle von Warnstreiks. Auch in Sachsen sind mehrere Betriebe betroffen.
Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie soll es auch in Sachsen ab Dienstag erste Warnstreiks geben. Wie ein Sprecher Gewerkschaft IG Metall mitteilte, sind die Beschäftigten von acht Betrieben landesweit zum Ausstand aufgerufen. Unter anderem soll es im BMW-Werk Leipzig, bei Alstom in Bautzen und bei der Bahntechnik Brand-Erbisdorf Arbeitsniederlegungen geben. Um Mitternacht endet die Friedenspflicht in den Tarifverhandlungen für bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte.
Bislang scheiterten zwei Verhandlungsrunden über einen neuen Tarifvertrag. Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Erhöhung ab Juli 2025 um 1,7 Prozent und eine weitere ab Juli 2026 um 1,9 Prozent vor, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 27 Monaten.
„Zwei Verhandlungsrunden haben gezeigt, dass wir ohne Druck nicht zu einem überzeugenden Ergebnis kommen. Wir brauchen einen Abschluss, der die Kaufkraft stärkt und damit auch der Konjunktur hilft. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber wäre ein Krisenverstärker. Es missachtet zudem die Lage der Beschäftigten“, erklärte Dirk Schulze, Verhandlungsführer der IG Metall für Berlin-Brandenburg und Sachsen.
Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 5. November angesetzt. Nach Verbandsangaben sind in der Metall– und Elektroindustrie in Sachsen rund 69.000 Menschen beschäftigt.