Keine schlechten Noten mehr: Der Traum vieler Schüler wird in einem Schulversuch in Sachsen Wirklichkeit. Allerdings gibt es für gute Leistungen auch keine Einsen mehr.
Elf öffentliche Schulen in Sachsen verzichten nach den Herbstferien auf die Vergabe von Noten in den meisten Fächern und testen andere Formen der Bewertung. Damit wird ein Ergebnis des Projektes „Bildungsland Sachsen 2030“ umgesetzt. Schulen sollen die Möglichkeit bekommen, alternative Systeme der Leistungsbewertung zu erproben, wenn sie eine differenziertere und objektive Einschätzung der Schüler ohne Mehraufwand für Lehrkräfte entwickeln wollen, wie das Kultusministerium mitteilte.
In Grundschulen kann das in Abstimmung mit der Schulaufsicht erfolgen, wenn sich die Schulkonferenzen – also Schüler, Lehrkräfte und Eltern – gemeinsam dafür entscheiden. Ziffernnoten in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht gebe es jedoch weiterhin, hieß es. Die Fächer Musik, Kunst, Werken, Sport, Ethik/Religion und Englisch werden nicht mehr benotet. Aber nicht alle Schulen starten sofort in allen Fächern mit alternativen Bewertungen.
Der Schulversuch erstreckt sich über vier Jahre und wird von der Technischen Universität Dresden wissenschaftlich begleitet. „Ob mit Noten oder ohne – alles hat seine Vor- und Nachteile. Der Schulversuch soll mehr Klarheit und Sicherheit in der Bewertung von Schülerleistungen bringen“, betonte Kultusminister Christian Piwarz (CDU).