In einem Baucontainer in Leipzig streiten zwei Obdachlose wegen des Schnarchens eines dritten Mannes. Die Situation eskaliert, ein 43-Jähriger wird erdrosselt. Im Mordprozess schweigt der Angeklagte.
Gut sechs Monate nach einem tödlichen Streit in einem von Obdachlosen genutzten Baucontainer in Leipzig steht ein 25-Jähriger vor Gericht. Der gebürtige Ukrainer ist wegen Mordes vor dem Landgericht Leipzig angeklagt. Zum Prozessauftakt machte er keine Angaben.
Laut Anklage hatte es am 23. April dieses Jahres zwischen dem Angeklagten und dem ukrainischen Opfer (43) einen Streit über einen dritten Obdachlosen gegeben. Dieser hatte den Container in der Nacht zuvor verlassen, weil er den anderen Männern zufolge zu laut schnarchte. Der Angeklagte machte laut Staatsanwaltschaft tags darauf den 43-Jährigen für den Rauswurf verantwortlich, schlug zunächst auf den Mann ein und zerbrach eine Bierflasche auf dessen Kopf.
Als alle anderen Personen den Container verlassen hatten, habe der Angeklagte den Mann an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Kabel erdrosselt, berichtete Staatsanwalt Christopher Jusciak. „Dabei wollte er seine Aggressionen ausleben.“ Als Mordmerkmal nannte der Staatsanwalt niedrige Beweggründe.
Der Prozess wird am 7. November fortgesetzt. Insgesamt hat die Strafkammer Termine bis zum 22. November angesetzt.