In Thüringen fällt nach wie vor etwa jede zehnte Schulstunde aus. Und das, obwohl es deutlich mehr Lehrer gibt. Ist Änderung in Sicht?
An Thüringer Schulen fällt mehr Unterricht aus – obwohl es dort mehr Personal gibt. Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer an staatlichen Schulen sei um etwa 600 im Vergleich zum vorigen Schuljahr gestiegen, teilte das Bildungsministerium in Erfurt mit. Zum Schuljahresbeginn zählte das Ministerium 17.643 Lehrer im Freistaat. Auch die Zahl der Erzieher, der sonderpädagogischen Fachkräfte und der Lehramtsanwärter sei teils deutlich gestiegen, hieß es.
Dennoch bleibt der Unterrichtsausfall im Freistaat hoch. In der Stichwoche Anfang September seien 10 Prozent der geplanten Stunden ausgefallen. In der letzten Erhebung Anfang März hatte der Wert noch bei 9,6 Prozent gelegen. Der MDR hatte zuvor über die Zahlen berichtet.
Der geschäftsführende Bildungsminister Helmut Holter (Linke) sagte, die Thüringer Schulen befänden sich nach wie vor mitten im Generationswechsel. Der Unterrichtsausfall bleibe hoch, aber die Zahl der Kolleginnen und Kollegen im System sei deutlich gesteigert worden. „Wenn unsere neuen Kolleginnen und Kollegen fest Fuß gefasst haben, wird das helfen, auch den Unterrichtsausfall in bessere Bahnen zu lenken“, sagte er. Positiv sei auch, dass der Anteil an langzeiterkrankten Lehrkräften zurückgegangen sei.