Mehr als ein Jahrzehnt lang hat die Stadt Augsburg ein Bikesharing-System getestet. Dann wurde es wegen Verlusten eingestellt. Nun soll ein neues System mit 1.000 Fahrrädern durchstarten.
In Augsburg soll das Angebot von Leihfahrrädern massiv ausgebaut werden. Die Stadtverwaltung und ihre Stadtwerke starteten nun ihr neues Bikesharing-Angebot mit 700 Fahrrädern an 350 Stadtorten, berichtete die Stadt. Die Anzahl der Standorte soll im Jahr 2025 verdoppelt werden, dann sollen neben den mechanischen Fahrrädern auch 300 E-Bikes angeboten werden.
Gebucht und entsperrt werden die Räder mittels einer Smartphone-App. Für 8 Cent pro Minute kann man ein mechanisches Rad buchen, die elektrischen Fahrräder kosten 15 Cent.
Das Angebot ist Teil eines Modellprojekts, mit dem in Bayerns drittgrößter Stadt sowie den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Dillingen der öffentliche Nahverkehr attraktiver gestaltet werden soll. Der Aktionsplan zur Verkehrsverlagerung umfasst verschiedene Einzelprojekte und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit fast 26 Millionen Euro gefördert.
Erster Anlauf eines Fahrradverleihsystems ist gescheitert
Mit dem neuen Konzept unternimmt Augsburg einen weiteren Anlauf, ein Fahrradleihsystem zu etablieren. Bereits 2011 wurde in Zusammenarbeit mit einem privaten Unternehmen ein Angebot aufgebaut, zuletzt standen 400 Fahrräder zur Verfügung. Obwohl die Nachfrage stetig stieg, verbuchten die Stadtwerke mit dem Angebot Verluste.
Im Vergleich zu Angeboten anderer Großstädte seien die Zahlen noch ausbaufähig, berichtete die Stadt Ende 2023. Deswegen wurde damals das alte Angebot eingestellt, um das neue Konzept umzusetzen. Mit dem neuen Angebot sollen verstärkt Ausleihstationen in Wohn- und Gewerbegebieten eingerichtet werden. Später sei auch eine Expansion in Nachbargemeinden angedacht.
Das Bikesharing ergänzt auch das seit fast zehn Jahren bestehende Carsharing-Angebot der Augsburger Stadtwerke, das im Unterschied zum bisherigen Fahrrad-Angebot als sehr erfolgreich gilt. In Augsburg und einer Reihe von Umlandgemeinden bietet das kommunale Unternehmen inzwischen etwa 340 Autos an. Rund 10.000 Kundinnen und Kunden nutzen die Leihfahrzeuge.