Auftragsmangel: Autozulieferer ZF will Arbeitszeit in Schweinfurt kürzen

Die schlechten Nachrichten aus der Industrie mehren sich – Autozulieferer sind einer der am härtesten getroffenen Zweige, wie nun auch eine Ankündigung des ZF Friedrichshafen zeigt.

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen will gut 9.800 Mitarbeiter in Schweinfurt weniger arbeiten lassen, um Stellenstreichungen wegen mangelnder Auslastung zu vermeiden. Die Personalkapazitäten an dem großen Standort mit mehreren Bereichen seien zehn Prozent über Bedarf, teilte das Unternehmen mit. Kurzarbeit will das Management nicht beantragen, betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.

„Aber unsere sinkenden Umsätze erfordern ein entschiedenes Handeln“, sagte Standortleiter Manfred Süß laut Mitteilung. Daher laufen nun Verhandlungen mit dem Betriebsrat über die Reduzierung der Arbeitszeit. Die Einsparung von 22.750 Stunden soll rechnerisch der Arbeitszeit von 650-Vollzeit-Mitarbeitern entsprechen – ohne dass diese Stellen gestrichen werden müssten. In Schweinfurt produziert der Konzern Komponenten für Elektroautos.

Auch andere Zulieferer in schwieriger Lage

Die Konzernleitung in Friedrichshafen hatte in den vergangenen Monaten die Streichung einer fünfstelligen Zahl von Stellen und weitreichende Sparmaßnahmen in den nächsten Jahren angekündigt. Etliche Autozulieferer sind derzeit in sehr schwieriger Lage, bedingt sowohl durch die schwache Weltkonjunktur als auch die schwachen Verkaufszahlen von Elektroautos. 

In der unterfränkischen Nachbarschaft hatte zuletzt der Zulieferer Preh Stellenabbau angekündigt. Schaeffler in Herzogenaurach denkt nach der Fusion mit Vitesco ebenfalls über Stellenstreichungen nach. Der Nürnberger Zulieferer Leoni soll mehrheitlich an ein chinesisches Unternehmen verkauft werden.