Spirituose: Die sieben Arten des Gin – und wie man sie unterscheidet

Ob als Basil Smash oder im Negroni – Gin ist aus den Bars nicht wegzudenken.  Aber wussten Sie, dass es sieben verschiedene Arten gibt, Gin herzustellen?

Queen Mum genoss ihn schon, als die Bartender der hippen Großstadtbars noch einen Bogen um die Flaschen machten: Gin. Am liebsten soll sie Gin Tonic getrunken haben, gern zur Mittagszeit. Zumindest wird das erzählt. Mit ihrer Affinität ist sie längst nicht mehr allein. Der Gin hat in den vergangenen Jahren eine Renaissance gefeiert, wie es wohl noch keine andere Spirituose zuvor geschafft hat. Warum? Er macht sich unglaublich gut im Mix – als Negroni, Gin Basil Smash, Gin Tonic, Martini und und und.

Gin, das ist hochprozentiger Alkohol gepaart mit Botanicals. Wacholderbeeren dürfen nicht fehlen, ansonsten sind der Kreativität so gut wie keine Grenzen gesetzt. Dazu gehören Kräuter, Gewürze, Blüten oder Zitrusschalen, die richtige Komposition gibt den jeweiligen Gins die eigene Note. Manche Hersteller bescheiden sich mit 5 bis 10 Botanicals, andere verwenden bis zu 50 für ihr Produkt. Und der Markt ist noch nicht gesättigt. 

Gins unterscheiden sich aber nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Herstellungsweise. Sieben Typen Gin gibt es.IV: Her von Pückler, früher war mehr Rausch, oder? 15.44

Sieben Typen Gin

London Dry Gin

Wo London Dry Gin draufsteht, ist die reinste Variante von Gin drin. Der Zusatz von künstlichen Aromen, Zucker oder Farbstoffen ist in London Dry Gin verboten. Die Botanicals werden während der Destillation zugegeben. Die Wacholdernote dominiert. Hergestellt werden darf diese Gin-Variante überall auf der Welt, so lange die Herstellungsregeln eingehalten werden.

Dry Gin

Auch beim Dry Gin wird der Gin mit seinen Botanicals destilliert. Allerdings ist diese Herstellungsmethode nicht ganz so strikt. Zusätze wie naturidentische Aromen sind erlaubt. Es dürfen auch verschiedene Brände gemischt werden. Das sorgt dafür, dass der Geschmack komplexer wird, der Wacholder nicht mehr ganz so dominant ist.

New Western Dry Gin

Der Western Dry Gin wird hergestellt wie der Dry Gin, ist aber noch etwas variabler. Die Wacholdernote rückt bei dieser Gin-Variante noch weiter in den Hintergrund, stattdessen liegt der Fokus auf anderen Botanicals – wie Kräuter oder Zitrusnoten.Mehr über die Welt des Gins gibt es in „Gin Inside: Eine inspirierende Reise mit Rezepten, Tipps & Tricks“. Callwey, 578 Seiten, 79,95 Euro.

Sloe Gin

Bei dieser Gin-Variante wird nicht destilliert, sondern angesetzt – und zwar mit roten Schlehenbeeren. Genau genommen ist der Sloe Gin also mehr Likör auf Gin-Basis als Gin. Einmal weil der Alkoholgehalt mit weniger als 37,5 Prozent zu niedrig ist, aber auch weil Zucker zugeführt wird. Heraus kommt ein eher fruchtiger Gin.

Plymouth Gin

Der Plymouth Gin galt als eher milder Gin, meist süßlich-fruchtig. Der Wacholder spielt bei dieser Variante ebenfalls eine eher untergeordnete Rolle. Botanicals rücken in den Vordergrund. Der Plymouth Gin darf ausschließlich in Plymouth hergestellt werden. Tatsächlich gibt es nur noch eine Destillerie, die ihn weiterhin produziert.

Old Tom Gin

Der Old Tom Gin ist ein ganz eigener Gin. Der zugeführte Zucker macht ihn eher süß. Seine Farbe ist außerdem nicht klar, sondern gelblich. Die Variante macht sich in Cocktails gut, für Gin Tonic sollte aber eher ein Dry Gin vorgezogen werden.

Bathtub Gin

Diese Gin-Variante ist etwas für Minimalisten. Einst hinter verschlossenen Türen in der eigenen Badewanne zusammengebraut, ist die Herstellungsmethode noch heute eher simpel. Die klein gehackten oder gepressten Botanicals werden schlicht in Alkohol eingelegt. Die Aromen lösen sich bei der kalten Mazeration aus den Pflanzen – je länger sie eingelegt sind, desto intensiver das Aroma.

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