Der Fall hatte den Arbeiter-Samariter-Bund in Bayern an den Rand der Existenznot gebracht: Führungskräfte sollen Abrechnungen gefälscht und Millionen ergaunert haben. Jetzt stehen sie vor Gericht.
Drei ehemalige Führungskräfte des ASB-Landesverbandes Bayern müssen sich von Donnerstag an wegen des Vorwurfs des Abrechnungsbetruges am Landgericht Nürnberg-Fürth (9.00 Uhr) verantworten. Das Trio soll in den Jahren 2013 bis 2018 in großem Stil Rettungsdienstleistungen mit den Krankenkassen falsch abgerechnet haben. Insgesamt entstand den Kassen ein Schaden in Millionenhöhe.
Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage von einem Schaden in Höhe von 4,7 Millionen Euro aus. Der ASB zahlte nach Angaben seines heutigen Geschäftsführers Jarno Lang nach einem Vergleich mit den Kassen vier Millionen Euro zurück. Zunächst war von Rückforderungen in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro ausgegangen worden.
Die ASB-Mitarbeiter sollen die betrügerisch erlangten Geldsummen zum großen Teil nicht für sich selbst genutzt, sondern für andere Zwecke innerhalb des ASB verwendet haben. Allerdings wurde laut Anklage auch ein Dienstfahrzeug hauptsächlich privat genutzt und eine Geldsumme zumindest vorübergehend auf einem privaten Konto geparkt.
Die 12. Strafkammer am Landgericht hat für das Verfahren insgesamt zwölf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte bei planmäßigem Verlauf kurz vor Weihnachten gesprochen werden.