Sein Feldzug gegen die Wahlniederlage von Donald Trump war sein Untergang: Rudy Giuliani muss zwei Wahlhelferinnen seinen mitunter wertvollsten Besitz überschreiben.
Infolge der Verurteilung wegen Verleumdung zweier Wahlhelferinnen muss der frühere Privatanwalt von Ex-US-Präsident Donald Trump, Rudy Giuliani, den beiden Frauen Wertsachen und seine Luxus-Wohnung im New Yorker Stadtbezirk Manhattan übergeben. Giuliani, der Ende 2023 Insolvenz angemeldet hatte, werde angewiesen, „das gesamte in der nachstehenden Liste aufgeführte Eigentum zu übertragen (…), einschließlich Bargeldkonten, Schmuck und Wertgegenständen“, dem Rechtsanspruch auf bislang unbezahlte Anwaltshonorare und seine Wohnung, ordnete ein Richter am Dienstag laut Gerichtsdokumenten an.
Auf der Liste der Vermögenswerte, die an die beiden Frauen übergeben werden müssen, stehen außerdem ein Mercedes-Benz SL 500 aus dem Jahr 1980, ein von den Yankees-Legenden Joe DiMaggio signiertes Trikot, ein Diamantring, Modeschmuck und 26 Uhren. Darunter eine Rolex, fünf Shinolas, zwei Bulovas und eine Tiffany & Co. – eine Uhr soll ein Geschenk des ägyptischen Präsidenten gewesen sein, das Giuliani nach den Anschlägen vom 11. September erhielt.
Die Anwälte von Giuliani, Kenneth Caruso und David Labkowski, sagten in einer Erklärung am Dienstagabend: „Warten Sie ab. Wenn das Urteil vom Berufungsgericht in Washington, D.C., aufgehoben wird, werden die Kläger verpflichtet sein, all dieses Eigentum an Herrn Giuliani zurückzugeben.“
Rudy Giuliani muss seinen Besitz übertragen
Giuliani war im Dezember 2023 dazu verurteilt worden, 148 Millionen Dollar (136 Millionen Euro) an Ruby Freeman und ihre Tochter Wandrea Moss zu zahlen. Der Ex-Bürgermeister von New York hatte die beiden Frauen fälschlicherweise des Wahlbetrugs beschuldigt und weitere unbegründete Behauptungen über sie aufgestellt. Nach dem Urteil meldete Giuliani im Dezember bei einem Gericht in New York Insolvenz an.
Giuliani war nach Trumps Wahlniederlage eine zentrale Figur bei den Versuchen des abgewählten Amtsinhabers, den Wahlausgang mittels haltloser Betrugsvorwürfe zu kippen und sich damit im Amt zu halten.
Giuliani schikcte wahlbetrugs-Pläne an die falsche Numer 12:39
In früheren Zeiten war Giuliani über die Parteigrenzen hinweg hoch angesehen. Wegen seiner besonnenen Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York wurde das damalige Stadtoberhaupt von der Talk-Queen Oprah Winfrey als „Amerikas Bürgermeister“ geadelt. Später wurde Giuliani dann zum loyalen und oft aggressiven Wegbegleiter Trumps – für die Trump-Gegnerschaft ist er seither eine Reizfigur.