1992 wird in einer Hamburger Pension eine Leiche gefunden. Jemand hat dem Mann tödliche Drogen verabreicht. 32 Jahre danach sucht die Polizei vor allem nach einem Begleiter in Springerstiefeln.
Ein Zeugenaufruf zu einem Mordfall vor 32 Jahren in Hamburg-St.-Georg ist bislang erfolglos geblieben. Seit der Veröffentlichung eines Fotos des Opfers vor einem Monat sei kein Hinweis bei der Fachdienststelle im Landeskriminalamt eingegangen, sagte ein Polizeisprecher. Am 17. April 1992 war in einer Pension am Hansaplatz die Leiche eines Touristen gefunden worden.
Ermittlungen der Polizei hatten damals ergeben, dass der 59-Jährige wohl absichtlich von einem unbekannten Menschen unter Drogen gesetzt worden war und an den Folgen starb. Außerdem wurde der Mann bestohlen. So fehlten mehr als 1.000 D-Mark aus seinem Portemonnaie. Das Opfer soll sich vor seinem Tod mehrfach in Bahnhofsnähe aufgehalten und wohl Kontakt zu anderen Menschen gesucht haben.
Begleiter in schwarzer Lederkleidung
Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen weiter darauf, dass sich Menschen melden, die damals Kontakt zu dem Mann hatten. Insbesondere setzen sie dabei auf Hinweise zu einem etwa 20 Jahre alten Begleiter in schwarzer Lederkleidung und mit braunen Springerstiefeln. Den soll das Opfer am Abend vor seinem Tod in seinem Zimmer noch getroffen haben. Am nächsten Morgen – es war Karfreitag – wurde der 59-Jährige von einem Angestellten der Pension tot gefunden.
Der mehr als drei Jahrzehnte zurückliegende Fall war mehrmals erneut unter die Lupe genommen worden. Die alten Spuren wurden nach kriminaltechnischen Neuerungen noch mal untersucht. Trotzdem wurde bislang kein Tatverdächtiger gefunden.